Wir - wie wir wurden was wir sind

Rede des Vorsitzenden der Stadtratsfraktion Andreas Meihsies beim Empfang des OV Lüneburg zur 25 Jahr-Feier

02.03.05 –

Wir - wie wir wurden was wir sind

So lautet der Titel dieses dicken Buches in meiner Hand.

Ich könnte dieses Buch nun hier im Kreise der anwesenden rumreichen ? und ihnen das nachlesen unserer Parteiwerdungs-Geschichte empfehlen.

Doch das würde dem 25jährigen bestehen unserer Partei nicht gerecht werden.

Und es würde auch den Menschen, die sich Ende der 70er Jahre, nicht nur in Lüneburg, auf den Weg machten um dieses Land zu verändern, nicht gerecht werden.

Deshalb will ich mit Ihnen gemeinsam einen kleinen Rückblick auf unsere bunte und wechselvolle Parteigeschichte vornehmen:

Eine Parteibildung die einmalig in der Historie der Bundesrepublik ist.

Denn wir sind eine Partei, die in ihren Anfängen eigentlich keine Partei werden wollte ?und die doch heute ein fester Fels in der deutschen Parteienlandschaft ist.

Auf dem Weg dorthin hatten wir viele Namen:

Bunte Liste Al, GAL, Aktionsgemeinschaft unabhängiger Deutscher, Grüne Liste Umweltschutz - um nur einige unsere Ursprungsnamen zu nennen. Wir kamen von ganz weit links und aus dem wertkonservativen Spektrum unserer Gesellschaft. Wir nannten uns Realos, Fundis, Ökosozialisten, und Ökolibertäre. Wir waren Spontis und Anarchos.

Doch wie wurden wir was wir sind?

Was waren die Motive der Menschen von Berlin bis Cuxhaven von Flensburg bis Konstanz für diese neue Parteigründung?

Um den Gründungsimpuls zu verstehen, will ich ihren Blick auf die offensichtlichen politischen Missstände der 70er und 80er Jahre lenken.

- Da gab es den Widerstand gegen das Atomare Endlager in Gorleben. Gorleben soll leben war die Antwort auf diese rein politische Entscheidung der CDU in NDS. Der Lüneburger Arbeitskreis gegen Atomanlagen hatte damals sein Hauptquartier im Sültenweg aufgeschlagen. Wir gingen auf die Straße gegen die AKW in Brokdorf, in Biblis, in Obrigheim, in Mühlheim-Kärlich. "Stoppt die Atomindustrie - kämpft für das Leben" war der Slogan eines Aufklebers.

- Da war in Frankfurt der Kampf gegen die Startbahn West

- Es entstand eine neue Frauenbewegung - "Neue Männer braucht das Land" sang Ina Deter

- Da war der Kampf gegen die Unwirtlichkeit unserer Städte. Grün statt Beton

- Da war der Kampf gegen die Verhunzung unserer Landschaft durch Straßenneubauten und gesichtslose Trabantenstädte

- Auf unseren Plakaten stand: Nordsee ist Mordsee.

- Da war natürlich auch der Kampf gegen das Waldsterben

Erst stirbt der Wald ? dann stirbt der Mensch sagten wir, und die Fatalisten unter uns formulierten sarkastischer: Waidmanns heil, bald ist das Schussfeld frei .

Und mit Jogging statt Smogging machten wir auf die Luftverschmutzung in den Städten aufmerksam.

Bürgerinitiativen schossen wie Pilze aus dem Boden. Die Lüneburger Waldfreunde, meine Umweltgruppe gehörte auch dazu.

Für diese Themen fanden diese Bürgerinitiativen keine Ansprechpartner in den anderen Parteien, der Umweltschutz wurde als Arbeitsplatzvernichter von den Gewerkschaften auf das Erbitterste bekämpft. Ignoranz auf allen Ebenen

Kurzum die politische Lage war alles andere als gemütlich für die Gründer-Grünen.

Doch wir antworteten auf dieses Verhalten mit einem trotzigen: Grün ist das Leben.

Und so wir begannen dann mit unserem Marsch auf die Rathäuser und Parlamente. Und als wir schließlich drin waren setzten wir unsere Arbeit in den Parlamenten fort.

Der Umweltschutz wurde zu einem zentralen Markenzeichen dieser neuen Partei, die Sonnenblume war unser Sympathieträger. In unserem geistigen Handgepäck verstauten wir viele Ideale neue Ideen und große Hoffnungen für eine bessere Welt. Unser Proviant bestand aus Vollkornmüsli, Frischkornbrei und Getreidebratlingen, selbstverständlich aus biologischem Anbau. Wir tranken Kaffee aus Nicaragua ? seine Wirkung brachte Lahme zum Gehen. Der Geschmack war fürchterlich. Die Marke nannte sich Sandino Dröhnung. An den Füßen trugen wir Birkenstock Sandalen, Jacoform und Linnschuhe. Gesund aber Hässlich. Wir wollten aus der Nato austreten, die Knäste abschaffen und die Altenheime auflösen.

Wir wollten alles und zwar sofort. Eine herrliche Zeit.

Doch zurück nach Lüneburg.

Hier wurde im November 79 unsere Partei als Kreisverband von einer handvoll Menschen gegründet. Keimzelle war damals das in der Hindenburgstrasse beheimatete Goetheinstitut.

Prof. Kreft, Dr. Thurman, Dr. Schmidt, Familie Kaiser, Freya Scholling, Bärbel Fritzsche waren die ersten Grünen in Lüneburg. Wertkonservativ im besten Sinne ihr gemeinsames Ziel war der Schutz der Umwelt und der Natur.

Und bereits 1981 zogen die Grünen in den Lüneburger Stadtrat ein. 2 Frauen und 2 Männer. Unsere Erfolgsgeschichte in Lüneburg begann und ich finde sie hält bis heute an.

Das Europawahlergebnis in Lüneburg 2003 ist ein Ausdruck für die Akzeptanz der Grünen und ihren Zielen.

Wir sind eine kleine muntere Volkspartei geworden. Und darauf sind wir stolz und wie ich finde zurecht.

Wo haben wir unsere Duftmarken in der Lüneburger Stadtpolitik hinterlassen was sind unsere Themen?

- Altstadtsanierung statt Abriss

- Verkehrsentwicklungsplan Autos raus aus der City Fahrräder rein das Fahrradparkhaus am Bahnhof

- Sanierung des Anna-Vogeley Seniorenheims.

- Konversion der Scharnhorst Kaserne eine Forderung zu einem Zeitpunkt als die anderen Ratsfraktionen noch tapfer bis zum letzten Mann um jeden in Lüneburg stationierten Soldaten kämpfen wollten- unsere Idee mit der Universität hat sich durch gesetzt.

Dieses sind nur einige Stationen auf unserem Weg als Grüne

Wir haben uns eingemischt, mitgemischt, provoziert, konfrontiert, gestritten, gekämpft, verloren aber auch gewonnen.

Für die Menschen in Lüneburg, für unsere Grüne Sache

Wir sind ein lebendiges Stück Lüneburg - wir haben noch viel vor!

Grün ist das Leben

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