Schnittgut zu Energie

Bei der Land­schafts­pflege fal­len im Land­kreis Lüne­burg jedes Jahr große Ber­ge von Schnitt­gut und Ast­werk an. Oft wird es vor Ort ver­brannt, um es los­zu­wer­den. "Warum nut­zen wir die Ener­gie ei­gent­lich nicht?" fragt Kreis­tags­mit­glied Stefi Brock­mann-Witt­lich. "Statt­des­sen bla­sen wir eine Menge Schad­stof­fe un­nütz in die Luft." Zur Sit­zung des Kreis­ta­ges am kom­men­den Mon­tag hat sie daher dazu einen An­trag vor­be­rei­tet.

11.07.12 – von Oliver J. Glodzei –

Stefi Brockmann-WittichBei der Land­schafts­pflege fal­len im Land­kreis Lüne­burg jedes Jahr große Ber­ge von Schnitt­gut und Ast­werk an. Oft wird es vor Ort ver­brannt, um es los­zu­wer­den. "Warum nut­zen wir die Ener­gie ei­gent­lich nicht?" fragt Kreis­tags­mit­glied Stefi Brock­mann-Witt­lich. "Statt­des­sen bla­sen wir eine Menge Schad­stof­fe un­nütz in die Luft." Zur Sit­zung des Kreis­ta­ges am kom­men­den Mon­tag hat sie daher dazu einen An­trag vorbereitet.

Ein offenes Feuer erreicht in die Regel nur eine Temperatur von einigen hundert Grad. Bei der Verbrennung organischen Materials wie Holz, entstehen im Temperaturbereich zwischen 300 und 700° C eine ganze Reihe von Schadstoffen, darunter einige aus der Gruppe der Dioxine, PAKs und Furane. "Die landen mit dem Rauch zunächst im Boden der weiteren Umgegend, dann in Hühnern, Rindern, Schweinen und schließlich auf dem Esstisch und nicht zu vergessen in der Muttermilch," weiß die Landwirtin.

Sie möchte daher, dass Landkreis und Kommunen in Zukunft auf einen verantwortungsvolleren Umgang mit dem Landschaftspflegematerial achten. Schreddern und Kompostieren oder energetisches Verwerten in geeigneten Anlagen sind bessere Alternativen. Hier der Antrag der Rot-Grünen Gruppe im Kreistag:

Verwendung von Landschaftspflegematerial als Rohstoff zur Energiegewinnung und/oder Kompostierung

Der Kreistag möge wie folgt beschließen:

Ziel ist es, möglichst viel des vor Ort anfallenden  Landschaftspflegematerials (Schnittguts) einer energiegewinnenden und/oder humusbildenden Verarbeitung zuzuführen.

Dazu wird der Landrat beauftragt, die Koordination für ein logistisches Konzept zur Schnittgutverwertung gemeinsam mit den Samt- und Einheitsgemeinden, sowie den Städten zu entwickeln und im Umweltausschuss zu erörtern.

Begründung:

Jährlich im Frühjahr und Herbst fällt in den Gemeinden Landschaftspflegematerial – auch von Privatpersonen – an. Hierbei handelt es sich um einen wertvollen Rohstoff zur Energiegewinnung und/oder Humusbildung. Durch fehlende Koordination wird noch ein erheblicher Anteil des Astschnittmaterials nicht für die Energiegewinnung genutzt, sondern zu oft direkt vor Ort verbrannt.

Dabei kommt es zu unkontrollierten Emissionen - unter anderen auch die Freisetzung von Dioxin - und der wertvolle Rohstoff Holz wird für die Energiegewinnung und/oder die Humusbildung dem energetischen und/oder biologischen Kreislauf entzogen.

Das Know-how für eine kreislaufgerechte Nutzung ist im Landkreis Lüneburg vorhanden, sollte jedoch versstärkt angewendet werden. Zum Beispiel könnte die Holzhackschnitzelheizung in der Schule Bleckede bekannter werden und als Muster für weitere öffentliche und private Heizungen dienen, z.B. als Blockheizkraftwerke für Wohnsiedlungen.

Auch könnten die in verschiedenen Kommunen eingesetzten öffentlichen Schredder als Vorbild dienen, so dass Privatpersonen ihr Schreddergut vor Ort verarbeiten lassen und anschießend wieder mitnehmen könnten.

 

 

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