Mitten in Europa

Bürgermeister Andreas Meihsies eröffnete die Volksbund Ausstellung 14/18 - Mitten in Europa in der Raabe Schule.

17.10.14 –

Bürgermeister Andreas Meihsies eröffnete die Volksbund Ausstellung 14/18 - Mitten in Europa in der Wilhelm Raabe Schule. 

Mitten in Europa

Die Folgen des Ersten Weltkriegs reichen bis heute, darauf wiesen (v.l.)
Andreas Meihsies,
Prof. Rolf Wernstedt,
Dr. Matthias Richter-Steinke und Christine Hartmann
bei der Ausstellungseröffnung hin. 

 

 

 

 

Die Eröffnungsrede

Verehrter Prof. Rolf Wernstedt, Landtagspräsident a.D. (Landesvorsitzender), Herr Effinger (Geschäftsführer Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Bezirksverband Lüneburg/Stade), meine sehr verehrten Damen und Herren,

in vielen Veranstaltungen und Ausstellungen wird in diesem Jahr an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges erinnert. Um so mehr freue ich mich, dass wir auch hier in Lüneburg mit der Ausstellung des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge „14/18 - mitten in Europa“ dem 1. Weltkrieg und seine Folgen gedenken. Vielen Dank für Einladung!

In diesem Jahr jähren sich viele bedeutsame Ereignisse deutscher Geschichte. Wir erinnern an dunkle Kapitel und an helle Momente, an Aufbrüche und Abstürze, die das vorige Jahrhundert prägten. Das 20. Jahrhundert stand oft im Zeichen von mehr Demokratie und neuen Rechten für die Einzelnen oder die Völker. Aber es war auch von kaum vorstellbaren Katastrophen gekennzeichnet, von unheilvollen Entwicklungen, die bis heute nachwirken.

Wir erinnern uns an den Fall der Mauer vor 25 Jahren, die Verabschiedung unseres Grundgesetzes vor 65 Jahren, die Entfesselung des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren – und – wie heute - an den Ersten Weltkrieg, der vor 100 Jahren begann.

Diese erste fast weltumspannende große Katastrophe des 20. Jahrhunderts, die Materialschlachten und der zermürbende Stellungskrieg forderten den Tod von Hunderttausenden von Soldaten oder zeichneten sie für ihr Leben.

Der Krieg verursachte nicht nur Leid und Zerstörung, er brachte auch Staaten ins Wanken und krempelte die politische Landkarte Europas um. Überall verschoben sich Grenzen, in mehreren Staaten fanden Revolutionen und Umbrüche statt. Deutschland wurde Republik, Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich zerfielen in kleinere Nachfolgestaaten beziehungsweise Protektorate im Nahen Osten, in Russland siegte die kommunistische Revolution.

Mit diesen gravierenden Veränderungen sollte der Erste Weltkrieg die weitere Entwicklung nachhaltig prägen.

Deshalb blicken wir in diesem Jahr nicht nur auf einen lang zurückliegenden Krieg zurück, weil sich sein Ausbruch zum 100. Male jährt. Wir blicken zurück, weil er unsere Geschichte und ihren weiteren Verlauf bestimmt hat, weil er das Leben unserer Groß- und Urgroßeltern massiv beeinflusst hat.

Und wir blicken auch zurück, weil wir Schlüsse für unsere Zeit aus den damaligen Ereignissen ziehen können.

Fraglos sieht Europa heute anders aus als vor 100 Jahren, aber manche Entwicklungen, die zum Ersten Weltkrieg führten oder durch ihn ausgelöst wurden, sind auch heute spürbar. Und es gibt zu denken, wie schnell es damals ging, in einen fürchterlichen Krieg mit unübersehbaren Folgen hineinzuschlittern, und wie leicht ein Weltenbrand ausbrechen kann, wenn Krieg als Option in Kauf genommen wird. Aber was haben wir daraus gelernt? Diese Frage stellen wir uns ganz besonders vor dem Hintergrund der vielen Krisenherde momentan.

Mit Entsetzen blicken wir gerade auf die Kriegsschauplätze in der Ukraine, mitten in Europa, mit Entsetzen nehmen wir wahr, wie schnell sich Massen mobilisieren und manipulieren lassen und wie schnell Länder in die Katastrophe steuern können. Und wir sehen, wie zerbrechlich Frieden sein kann.

Um so mehr müssen wir die Fakten und Ereignisse kennen und die Gründe verstehen, die dazu führen konnten, dass sich ein solcher Krieg ereignet hat. Wir müssen angesichts der Bilder, die uns tagtäglich erreichen verstehen und wertschätzen, was es für eine Errungenschaft ist, dass wir heute in Europa in Frieden und Freundschaft miteinander leben und dass es durchaus möglich ist, tiefe Gräben zu überwinden.

Ich freue mich, dass das Thema der Ausstellung an Jüngere und an nachfolgende Generationen überliefert wird. Und ich danke allen, die am Zustandekommen dieser Ausstellung beteiligt waren und wünsche Ihnen viele interessierte Besucherinnen und Besucher.

 

Kontakt

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.

Landesverband Niedersachsen
Wedekindstraße 32
30161 Hannover

Telefon: 0511 32 12 82
E-mail: niedersachsen@remove-this.volksbund.de

www.volksbund-niedersachsen.de

 

 

 

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