Fukushima: Strahlung heute wieder so hoch wie 2011

Pressemitteilung von Dr. Julia Verlinden, Mitglied des Deutschen Bundestages, Fraktion Bündnis 90 / Die GRÜNEN zum Jahrestag der Atomkatastrophe

13.03.17 – von Dr. Julia Verlinden

Pressemitteilung von Dr. Julia Verlinden, Mitglied des Deutschen Bundestages, Fraktion Bündnis 90 / Die GRÜNEN zum Jahrestag der Atomkatastrophe

Die atomare Katastrophe in Fukushima geht auch nach 6 Jahren weiter: Noch immer schuften täglich7000 Arbeiter, um die zerstörten Atomreaktoren unter Kontrolle zu bekommen, das radioaktive Wasser aufzufangen und aufzuräumen. Die Strahlungswerte sind weiter bedrohlich und lassen keine Besserung erkennen. "Erst vor kurzem haben wir Grüne im Bundestag eine Anfrage an die Bundesregierung zu den aktuellen Entwicklungen in Fukushima gestartet. Für uns ist unerklärlich, warum am 3. Februar in Fukushima die höchste Strahlung seit der Atomkatastrophe im Jahr 2011 gemessen wurde. Die drei Kernschmelzen in den zerstörten Reaktoren sind noch immer nicht unter Kontrolle, aber die offiziellen Stellen in Japan schweigen. Deshalb wollen wir auch von der Deutschen Gesellschaft für Anlagen und Reaktorsicherheit GRS Informationen erhalten“, erklärt Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik und Abgeordnete für Lüchow-Dannenberg und Lüneburg. Die GRS ist als Gutachter und mit Forschungsarbeiten in Fukushima beteiligt und für die Berichterstattung aus Fukushima zuständig.

Auch für Gorleben bedeutete Fukushima eine Zäsur. In Folge der Katastrophe und der damit aufflammenden Proteste wurden die Castor-Transporte nach Gorleben gestoppt und schließlich die Erkundungsarbeiten eingestellt. „Jetzt brauchen wir eine neue ergebnisoffene, wissenschaftlich transparente und vergleichenden Atommüll-Endlagersuche in Deutschland", so Verlinden.

"Statt nach wie vor viel Geld in die atomare Forschung zu stecken, sollte sich die Bundesregierung voll und ganz auf die Forschung für Energiewende, Energieeinsparungen und Effizienz konzentrieren“, fordert Verlinden. . Das größte Milliardengrab für Forschungsgelder stellt der europäische Fusionsreaktor im französischen Cadarache dar, der statt 4,6 Milliarden jetzt 17 Milliarden Euro kosten soll. Und das, obwohl die Technik frühestens 2050 einsatzbereit sein soll. „Bis dahin müssen wir unsere Energieerzeugung längst vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt haben“, sagt Verlinden.

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