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01.10.12 –
Die LZ Meldung vom Samstag erschreckte viele Menschen im westlichen Landkreis: US Firma sucht "Kohlenwasserstoffe", also Öl oder Gas. Alle Zeichen deuten dabei auf die Suche nach "unkonventionellen Gasvorkommen", und die müssen gewöhnlich durch einen Chemiecocktail gefügig gemacht werden: Fracking. "Nicht mit uns," sagen Miriam Staudte und Detlev Schulz-Hendel und fragten nach.
Nach Rücksprache mit dem Geologen Dirk Weißenborn berichtet die grüne Landtagsabgeordnete, dass nicht davon auszugehen ist, dass es sich bei dem Antrag einer US-Firma zur Erkundung des "Erlaubnisfelds Oldendorf" um die Suche nach Erdöl handeln könnte. Bei mehrere Erdölbohrungen in diesem Gebiet war man in den letzten Jahrzehnten nicht fündig.
Es deute nach Ansicht des Geologie-Experten darauf hin, dass in tiefliegenden Sandsteinen nach Erdgas gefrackt werden könnte. Es existiere bereits eine umfangreiche 3-D-Seismik für Teile des Gebiets, die die BEB Erdgas und Erdöl GmbH, ein Vorläufer der Fracking-Konzerns Exxon Mobil, habe erstellen lassen. Bohrungen am Rande des "Erlaubnisfeldes Oldendorf" deuten daruf hin, dass die konventionelle Erdgasförderung- ohne Fracking- nicht rentabel sei.
"Die beim Fracken verwendeten Chemie-Cocktails würden unser kostbares Grundwasser in der Heide gefährden," befürchtet Miriam und ist sicher: "Unsere Zukunft liegt nicht in der Ausbeutung letzter Bodenschätze, sondern im Umbau unserer Gesellschaft zu einer ressourcenschonenderen Lebens- und Wirtschaftsweise."
Detlev, grüner Landtagskandidat für Lüneburg erläutert das Risiko: "Völlig unklar ist bei der Fracking Methode der Einsatz und Verbleib von Chemikalien. Das Gutachten für die nordrheinwestfälische Landesregierung hat ebenso wie das der Bundesregierung das enorme Gefährdungspotenzial hervorgehoben".
Umwelt- und Wirtschaftsministerium in NRW untersagten daraufhin den Einsatz der Technologie im Land. Der Schutz von Mensch und Umwelt habe für die Landesregierung höchste Priorität. "Für die niedersächsische Landesregierung gilt das offenbar nicht," bedauern Miriam und Detlev und kündigen eine andere Politik nach dem Regierungswechsel im Januar an.
Miriam begrüßt, dass die Kreisverwaltung Lüneburg um Fristverlängerung zur Abgabe einer Stellungnahme beim LBEG (Landesamt für Bergbau) gebeten habe. "Dass die Landesbehörde hier künstlichen Zeitdruck schafft, ist nicht verantwortlich. Bei solchen Vorhaben ist die Information und Transparenz aller Beteiligten ein Muss."
Bereits Anfang September hatten die Landtagsgrünen die konzernfreundliche Genehmigungspraxis des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums gerügt. Außerdem fordern die Grünen schon seit langem, dass das Bergrecht ins Umweltressort verlagert wird. Das empfiehlt im Übrigen auch das von Bundesumweltminister Peter Altmaier in Auftrag gegebene Gutachten.
"Fracking ist eine Hochrisikotechnologie. Die können wir weder uns noch zukünftigen Generationen zumuten," liest Miriam in der Expertise, und Detlev ergänzt: "Fracking bedeutet nicht nur unkalkulierbare Umweltrisiken, sondern auch dass ganze Landstriche industrialisiert würden. Das ist für uns hier ganz undenkbar. Wir lassen aus unserem Naturpark Lüneburger Heide keinen Industriepark machen."
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