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03.02.21 –
Schon vor zwölf Jahren bescheinigte ein Gutachten der Elbbrücke von Hohnstorf nach Lauenburg entlang der B209 „erhebliche Spannungsüberschreitungen“. Seitdem gab es immer wieder Reparaturarbeiten, an einem Neubau scheint aber nun kein Weg mehr vorbeizuführen.
Pikant: Während seit Mitte Dezember in und um Lauenburg sieben Varianten diskutiert werden, wird die südliche Elbseite in die Diskussionen nicht mit einbezogen.
„Als ich im Januar das erste Mal von den Plänen hörte, bin ich aus allen Wolken gefallen“, so Claus-C. Poggensee, Grünes Ratsmitglied in der Gemeinde Hohnstorf. „Besonders die mögliche Westumgehung zwischen Hohnstorf und Artlenburg mitten durchs Naturschutzgebiet halte ich für absolut nicht vertretbar.“ Nach den am 17.12. und 22.01. den Gemeindevertreter*innen in Lauenburg und dem Amt Lütau vorgestellten Plänen sieht diese Variante eine Brücken- oder Tunnellösung vor, die zwischen Glüsing und dem Neubaugebiet in Lauenburg startet und westlich der letzten Häuser Hohnstorfs an die jetzige B209 anschließt.
„Meine erste Nachfrage ging an unseren Bürgermeister Dirk Lindemann. Für ihn waren die Pläne völlig neu. Warum werden wir nicht informiert?“ fragt Poggensee, der auch Umwelt- und Verkehrsbeauftragter der Gemeinde Hohnstorf ist.
Denn auch eine der angedachten Ostquerungen mitten durchs Elbvorland der Sassendorfer Bucht und über die Ausschachtung hinweg durch den Ort ist aus Hohnstorfer Sicht völlig indiskutabel. Eine weitere Variante sieht die Elbquerung zwischen Hohnstorf und Barförde westlich des Melkhus‘ mitten durch wichtige Lebensräume nicht nur der Vogelwelt im Biosphärenreservat vor.
Die Variante „Alte Salzstraße“ (vgl. Fotomontage) dürfte besonders bei den Campingplatznutzer*innen in Artlenburg wenig Begeisterung auslösen. Die Idee dazu ist über 50 Jahre alt, 2010 wurde sie vom Fleckenrat Artlenburg als Wunsch erneut ins Gespräch gebracht. Damit dürfte die Brücke in Höhe und Umfang die Mühle - das Wahrzeichen Artlenburgs - ablösen.
Nach Bekanntwerden der Pläne hat die Kreistagsfraktionen der GRÜNEN Mitte Januar eine Anfrage an den Landkreis gestellt. Darin wird gefragt, inwieweit der Landkreis Lüneburg bislang an der Planung der Elbquerung in Lauenburg beteiligt ist und ob dort die insgesamt sieben Varianten bekannt sind. Eine Antwort des Landkreises liegt noch nicht vor. Eingebunden in den Planungsprozess ist bisher nur die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV). Ihr sind die Pläne seit Mitte August letzten Jahres bekannt. Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion Detlev Schulz-Hendel kritisiert den Niedersächsischen Verkehrsminister Althusmann: „Einmal mehr müssen wir feststellen, dass Transparenz und die Einbeziehung der lokalen Akteure nicht die Stärke des Ministers sind. Ich fordere den Minister auf, umgehend vor Ort Rede und Antwort zu den Plänen zu stehen. Schließlich löst eine Westvariante nicht nur für die Menschen vor Ort, sondern auch für den Naturschutz große Probleme aus.“
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