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13.07.11 –
Niedersachsens Mann für's Grobe hat wieder einmal die Elbtalaue heimgesucht und schweres Gerät geschwungen. Diesmal war's immerhin keine Kettensäge, die Hans-Heinrich Sander in die Kamera hielt, sondern nur ein Spaten, und es war eigentlich ein eher netter Termin mit einem hübschem Foto: Spatenstich für den Deichbau in Alt Garge.
Reporterinfragen zur alten Giftmülldeponie im Ort und deren wundersamer Entgiftung trübten das Bild dann allerdings und nötigten ihm eine Zusage zu Nachbeprobungen ab. Die Grüne Kreistagsabgeordnete Sabine Brunke-Reubold will sich dafür einsetzen, dass das auch tatsächlich rasch passiert.
Auf's Tapet brachte das Thema eine Alt Garger Bürgerin, die auf den Webseiten des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie eine Karte entdeckte, in der Altlasten etwa durch frühere Mülldeponien verzeichnet sind. Nach dieser Karte ist das Erdreich in unmittelbarer Nähe des Grundstückes dieser Bürgerin potenziell belastet und zwar mit PCB, einem Stoff, der Leben auf vielerlei Weise schädigt. Ein roter Punkt auf der Karte symbolisierte den Bedarf vorrangiger Erkundung aufgrund einer besonderen Gefahrenlage.
Nachdem sich die besorgte Mutter zweier Kinder in einem Brief an den niedersächsischen Umweltminister Sander gewandt hatte, erhielt sie zwar keine Antwort, aber das Problem wurde trotzdem sofort angegangen: Die Einschätzung der Gefahrenlage wurde korrigiert, und der Punkt wurde gelb - für nachrangigen Erkundungsbedarf.
Der Vorgang folgt der Linie, die in Sanders Ministerium unter seiner Ägide schon lange gilt: Das Problem ist nicht die Gefahr für Mensch und Umwelt, sondern die Gefahr, jemand könne unangenehme Fragen stellen. Ein Problem ist für Sander die Nachricht von einer Gefährdung, nicht etwa die Gefährdung selbst. Damit wird er aber selbst zu einer Gefahr für Mensch und Natur.
Brunke-Reubold ist skeptisch angesichts der plötzlichen Neubewertung durch die Bodenschutzbehörde des Landkreises, zumal sich weder die alte noch die neue Bewertung auf die Untersuchung von Bodenproben stützen kann. "Da werden wir nochmal nachhaken, dass der Boden dort jetzt untersucht wird, um Gewissheit für die Menschen in Alt Garge zu erlangen."
Das hat Minister Sander vor laufenden NDR Kameras jetzt auch zugesagt. So richtig glücklich wirkte er dabei aber nicht.
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