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Befremdet reagierten die Grünen im Kreistag Lüneburg auf eine Pressemitteilung des Uelzener Landrates Blume. Der hatte die Rot-Grüne Resolution „Trimodale Verkehrsinfrastruktur in der Region Lüneburg", die den Ausbau des Schiffshebewerkes in Scharnebeck fordert, einfach umgewidmet. „Nunmehr hat sich auch der Landkreis Lüneburg unserer Resolution 'Zukunftsachse A 39' angeschlossen," jubelt Blume.
Hat er nicht. In der kurzen und nicht einmal kontroversen Diskussion um die Resolution zum Schiffshebewerk hatte Oliver Glodzei am 1. Juni für die Grünen sehr deutlich gemacht: „Wir halten die A39 nach wie vor für höchst überflüssig; im hier diskutierten Zusammenhang vor allem, weil es der Region kaum wirtschaftlichen Nutzen brächte, aber erhebliche Kosten verursachte." Ganz anders als der bereits bestehende Elbe-Seitenkanal, der durch den Ausbau des Schiffshebewerkes erheblich leistungsfähiger würde. Ein echtes Schnäppchen-Projekt im Vergleich.
Petra Kruse-Runge, Sprecherin der Grünen im Kreistag, äußerte sich sehr bestürzt, nachdem Lüneburgs Landrat Nahrstedt einräumte, tatsächlich seinem Kollegen die gemeinsame Lüneburger Resolution unabgestimmt als Anschluss an die verschwurbelte Zukunftsachsen-Erklärung der Uelzener verkauft zu haben: „Eine Resolution, die einen -zugegeben interpretationsfähigen- Satz zum trimodalen Verkehr enthält, aber drei zum Ausbau des Schiffshebewerkes einfach zur A39-Liebeserklärung umzuwidmen, beweist schon einiges an Chuzpe," zürnt sie. „So gehen Partner eigentlich nicht miteinander um."
Zum Hintergrund: Unter Tri- oder Multimodalität verstehen VerkehrspolitikerInnen üblicherweise die sinnhafte Verkettung verschiedener Verkehrsträger auf einem Transportweg. Dabei kommt der Straße grundsätzlich die Erschließung des Nahbereiches zu. Wasserstraße und Schiene sind dagegen im Fernverkehr am wirtschaftlichsten.
So gesehen, gibt es tatsächlich eine verbindende Zukunftsachse: Den Elbe-Seitenkanal. Versponnene Prestigeprojekte wie die A 39 hingegen hemmen die Entwicklung effizienter Transportketten in erster Linie und dürfen in verantwortungsvoller Politik keine Rolle spielen.
Dipl. Pol. Oliver Glodzei gibt einen Überblick und viel Raum für Diskussion
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