Lüneburg steigt aus - Kampagne für Ökostrom

Grüne und Grüne Jugend Lüneburg rufen zum Strom­an­bie­ter­wech­sel auf. „Strom ohne Kohle und Atom - Lüne­burg steigt aus“ heißt es auf rund 10.000 Flyern, die in die­ser Woche in Stadt und Land verteilt werden. Die Aktion rich­tet sich sowohl an Privat­haus­halte als auch ans Lüne­burger Gewerbe. Geschäfte, die Öko­strom bezie­hen, dürfen sich mit einem ent­spre­chenden Auf­kleber schmücken.

26.10.10 – von Matthias Schröter

Die Lüneburger Grünen und die Grüne Jugend Lüneburg rufen die Menschen zu einem Stromanbieterwechsel auf. Unter dem Motto „Strom ohne Kohle und Atom - Lüneburg steigt aus“ verteilen sie in dieser Woche rund 10.000 Infobroschüren im Lüneburger Stadtgebiet. Außerdem werben die Grünen mit Infoständen in der Lüneburger Bäckerstraße dafür, auf sauberen Strom umzusteigen: An den Samstagen 30.10., 6.11. und 13.11. werden sie in der Innenstadt das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern suchen.

Björn Ziemann am Infostand Anlass ist die Entscheidung der Bundesregierung, die Laufzeiten für Atomkraftwerke zu verlängern. „Es gibt im Moment eine hohe Bereitschaft, den Anbieter zu wechseln. Die Menschen sind zurecht unzufrieden mit der falschen Energiepolitik der Bundesregierung. Wir wollen denjenigen helfen, die wechseln wollen, aber nicht wissen, wie das geht. Und wir wollen alle anderen zum Nachdenken bringen“, sagt Björn Ziemann, Mitglied im Lüneburger Kreisvorstand. Die Grüne Jugend versteht den Stromanbieterwechsel auch als politisches Zeichen: „Wer nicht will, dass Konzernbosse in Deutschland die Energiepolitik diktieren, sollte ihnen nicht das Geld in die Tasche stecken. Die Menschen haben die Wahl und die sollten sie nutzen“, ergänzt Niklas Herrmann aus dem Vorstand der Grünen Jugend Lüneburg.

Laut einer Studie von Emnid ist es 86 Prozent der Befragten wichtig, dass Deutschland vollständig mit erneuerbaren Energien versorgt wird. Die Hälfte der Befragten würde dafür auch Mehrkosten in Kauf nehmen. Dass Strom von einem echten Ökostromanbieter nicht unbedingt teurer sein muss, zeigen die Berechnungen, welche die Grünen vorlegen.

„Man kann mit Ökostrom sogar Geld sparen. Der Strom von E.ON-Avacon ist mitunter teurer als der von unabhängigen, vertrauenswürdigen Ökostromanbietern oder kostet in etwa genauso viel“, sagt Vorstandsmitglied Ziemann. „Dafür aber hat man dann als Kunde die Gewissheit, dass das Geld nicht an Konzerne fließt, die auf Kosten der Allgemeinheit radioaktiven Müll produzieren und das Klima schädigen.“

Begleitet wird die Wechselkampagne der Grünen durch die Webseite www.lueneburg-steigt-aus.de. Im Heinrich-Böll-Haus gibt es zudem kostenlose Aufkleber für Briefkästen. Mit ihnen können die Menschen, die bereits gewechselt haben, zeigen: „Strom ohne Kohle und Atom - Wir sind dabei“.

Link zur Studie: http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/energie/101015_Umfrage_EE-tns.pdf

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