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29.09.20 –
Seit der Katastrophe in Moria finden täglich Mahnwachen auf dem Marktplatz statt, die auf dieses Thema aufmerksam machen. In dem Artikel „Mahnende Sprüche zu Moria“ berichtet die Landeszeitung zu einer dieser Mahnwachen.
Andrea Kabasci, Beisitzerin im Ortsvorstand von Bündnis 90/Die Grünen Ortsverband Lüneburg, kritisiert die aus Ihrer Sicht tendenziöse und wenig faktenbasierte Berichterstattung:
„Die zentrale Forderung dieser Mahnwachen ist, dass die Stadt Lüneburg sich zum sicheren Hafen im Sinne der Seebrücke erklärt und nicht wie fälschlich im Artikel dargestellt, dass die Hansestadt "alle Flüchtlinge" aufnehmen solle. Was genau alle Flüchtlinge im Zusammenhang des Artikels bedeuten soll, bleibt unklar. Auch die Zuschreibung der Verantwortung auf die zitierte Aktivistin und somit Verschleierung des staatlichen Versagens ist stark zu kritisieren.
Nein, nicht jede Person muss bereit sein eine geflüchtete Person in ihrem WG-Zimmer aufzunehmen und trotz dessen können sie fordern, dass eine Lösung für die Verringerung des Leides von über 12.000 Menschen gefunden wird. Diese Fürsorge ist schließlich Kern unseres Sozialstaates. Auch die Kompetenzabsprechung gegenüber Verena durch Formulierungen wie etwa "versucht sich an einer Erklärung" ist völlig ungerechtfertigt.
Genauso erschreckend ist die Banalisierung weiblicher Problematiken. Der Autor hat wohl selbst noch nie menstruiert und kann sich daher nicht vorstellen, wie dies bei einer völligen hygienischen Unterversorgung sein kann, welche zur Zeit in den griechischen Lagern für Geflüchtete herrscht.
Abgesehen von diesem Aspekt fehlt es auch sonst in diesem Artikel völlig an Verständnis für die Situation von Frauen in ihren Heimatländern sowie in den Lagern und auf Lesbos. Als feministische Partei möchten wir uns daher entschieden gegen diese Darstellung aussprechen und betonen, dass die Situation von Frauen sehr wohl mitgedacht werden muss in der derzeitigen Migrationspolitik. Uns erschließt es sich nicht, warum Luna "sich verwundert die Augen gerieben haben" soll, sondern wir gehen vielmehr davon aus, dass sie den Aktivist*innen applaudiert hätte.“
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