30.04.25 –
Frauen fühlen sich nachts im öffentlichen Raum nicht sicher. Unterwegs beim Feiern, auf dem Heimweg, frühmorgens auf dem Weg zur Arbeit: Noch mehr als am Tag sind Frauen Belästigungen, Bedrohungen oder Gewalt ausgesetzt. Das kann und darf nicht sein! Die Bewegung Reclaim the Night richtet sich gegen Sexismus und frauenfeindliche Gewalt im Nachtleben.
Die ersten Aktionen fanden in Deutschland in der Walpurgisnacht 1977 in mehreren westdeutschen Städten statt. Frauen demonstrierten an diesem Abend mit weiß bemalten Gesichtern, Fackeln und Kerzen. „Doch die Frauen protestierten nicht nur, sie feierten auch: Frauenfeste in der Walpurgisnacht allerorten unter dem provokanten Motto Hexentanz." 1
Das Movement Reclaim the Night startete Mitte der 1970er Jahre in den USA, als Teil der Frauenfreiheitsbewegung. Bald schlossen sich auch Frauen in Großbritannien, Deutschland und Australien an. Anfangs richtete sich der Protest ausschließlich gegen sexuelle Gewalt und Bedrohungen, jetzt werden alle Formen sexueller Belästigungen laut angeprangert.
Jede Person hat das Recht, sich sicher zu fühlen und sicher zu sein und das zu jeder Tageszeit! Die Zahlen von tätlichen Übergriffen, Femiziden und häuslicher Gewalt steigen überall auf der Welt stetig an, auch in Deutschland. Und dies nicht, weil diese Straftaten im polizeilichen Kontext seit einiger Zeit anders kategorisiert werden. Die wissenschaftliche Politikberaterin Dr. Susanne Kaiser schreibt in ihrem Beitrag dazu: „Feministischer Fortschritt und männliche Gewalt wachsen (…) gemeinsam. Ich nenne es das feministische Paradox. Je gleichberechtigter Frauen sind, desto mehr geraten sie unter Druck, desto mehr nehmen Hass und Gewalt gegen sie zu – und nicht ab, wie wir bei fortschreitender Gleichberechtigung eigentlich erwarten würden." 2
Gewalt gegen Frauen bezeichnet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eines der größten Gesundheitsrisiken von Frauen: „Mehr als jede dritte Frau weltweit hat in ihrem Leben bereits sexuelle, physische oder psychische Gewalt innerhalb oder außerhalb von Partnerschaften erlebt.“3 Peggy Hasselmann, Frauenpolitische Sprecherin der Grünen Lüneburg macht deutlich: Wenn man sich diese Zahlen bewusst macht, müssten Frauen eigentlich jeden Tag demonstrieren. Aber nicht nur Frauen, die ganze Gesellschaft muss sich mit dieser Entwicklung auseinandersetzen.“
Um Kräfte zu bündeln, findet der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, auch Orange Day genannt, mittlerweile auf der ganzen Welt am 25. November statt. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist kostenfrei, anonym, mehrsprachig, 24 Stunden am Tag erreichbar und 116 016. Weitere Infos: https://www.hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen/
1https://www.emma.de/artikel/walpurgisnacht-die-hexen-sind-los-316911, zuletzt geprüft am 13.04.2025.
2 Kaiser, Susanne: Das feministische Paradox. Der brutale Backlash gegen die Emanzipation. In: Blätter für deutsche und internationale Politik (Ausgabe 5/2023), S. 65–74. Online verfügbar unter https://www.blaetter.de/ausgabe/2023/mai/das-feministische-paradox, zuletzt geprüft am 01.02.2025.
3https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/196723/gewalt-gegen-frauen/, zuletzt geprüft am 13.04.2025
Gäste sind nach Anmeldung bei Claudia Schmidt oder Matthias Wiebe herzlich willkommen.
Gäste sind nach Anmeldung bei Claudia Schmidt oder Matthias Wiebe herzlich willkommen.
Gasthaus Fehlhaber, Lüneburger Straße 38 in Amelinghausen. Anschnack ab 19 Uhr, Start mit Formalia: 19.30 Uhr.
Gäste nach Anmeldung an ulrich.blanck@ willkommen. rathaus-aktuell.de
Gäste nach Anmeldung an torsten.franz@ willkommen. gruene-lueneburg.de
Mitgliederöffentlich. Anmeldung unter sprecher@ erbeten. gruene-lueneburg.de
Gäste sind nach Anmeldung bei Claudia Schmidt oder Matthias Wiebe herzlich willkommen.
Von Franziska Brantner und Sven Giegold
Der Ausbau der Solarenergie ist ein elementarer Baustein der globalen Energiewende. Das vor 25 Jahren eingeführte grüne [...]
Union und SPD haben heute ihren Koalitionsvertrag vorgestellt und wir sehen schwarz auf weiß: Deutschland wird in den nächsten Jahren von einer [...]