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25.08.11 –
Zur Zeit ist unsere Mobilität zu über 90 % vom Öl abhängig. Was heißt das? Wie begegnen wir dem Klimakiller CO2? Wie sichern wir langfristig eine bezahlbare und ökologisch vertretbare Mobilität? Claudia Schmidt, Sprecherin der Grünen im Landkreis und Kandidatin für Stadtrat und Kreistag erläutert unsere Antworten auf die drängenden Fragen nach der Mobilität von morgen.
Näher: Kurze Wege vermeiden Verkehr. Wir unterstützen Initiativen zum Ausbau kleinerer Geschäfte auf dem Land. Sogar große Handelsketten wollen sogenannte „Lädchen für alles" eröffnen. Sie wollen damit auf eine alternde Bevölkerung reagieren. Wir sagen grundsätzlich, dass Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe Versorgungssicherheit schaffen, soziale Strukturen fördern, Zeit durch kurze Wege sparen und die Umwelt entlasten.
Auch aus diesen Gründen setzen wir uns für Schulen, Kindergärten, Feuerwehren, Sportvereine usw. vor Ort ein.
Beweglicher: Der Mensch von heute leidet an Bewegungsarmut. Sinnvoll ist es die körperliche Bewegung mit der Bewältigung der täglichen Wege zu verbinden. Dazu benötigen Fußgänger und Radfahrer attraktive Wege. Der Belag der Wege muss instandgehalten werden. Die Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer hat absoluten Vorrang. Die Wegeführung muss an den Interessen der Benutzer ausgerichtet sein.
Mehr Sitzbänke, verkehrsberuhigte Zonen und Grünflächen sowie Radwege, die im Winter auch geräumt werden, sind entscheidend.
Effizienter: Damit unsere Mobilität in Zukunft bezahlbar bleibt, müssen wir sie effizienter gestalten. Autos sind Maschinen, die im Schnitt täglich 23 Stunden ungenutzt sind. Kein Betrieb leistet sich im Verhältnis derart teure Maschinen und nutzt sie nur in so geringem Umfang. Im Gegenteil, in vielen Fabriken wird im 3-Schicht-Betrieb gearbeitet, um Maschinen optimal zu nutzen.
Effizientere Autonutzung heißt für uns: Flächen für CarSharing Autos anzubieten, das bestehende PendlerPortal zu erhalten und diese Angebote durch Öffentlichkeitsarbeit voranzubringen.
Elektrisch: Züge fahren schon lange elektrisch. Fahrräder mit Elektroantrieb sind im Trend und setzen sich durch. Elektroautos werden kommen, benötigen dafür aber eine Infrastruktur. Wir werden rechtzeitig die Rahmenbedingungen dafür schaffen.
Transport-Ketten werden stärker in den Vordergrund rücken. Wir fordern deshalb Pendlerparkplätze, Fahrradständer an den Bus- und Zughaltestellen, bessere Mitnahmemöglichkeiten für Räder in Bussen und Bahnen, attraktive Verbindungen und Takte, Fahrradverleihstationen, die Einrichtung einer Mobilitätszentrale sowie einen unkomplizierten Fahrkartenerwerb für alle Fahrten.
Dazu zählt für uns endlich die Einrichtung von Zughaltepunkten in Adendorf und Deutsch-Evern und der Erhalt der Strecken Lüneburg – Bleckede sowie Lüneburg – Amelinghausen.
Sowohl Geschwindigkeit als auch Taktfrequenz auf der Eisenbahnstrecke Lüneburg – Dannenberg sind zu erhöhen, damit mehr Personen und Güter die Schiene statt der B216 nutzen.
Wirtschaftlich: Für die Industrie fordern wir den Erhalt bzw. massiven Ausbau der Eisenbahninfrastruktur. Die Bedeutung des Elbe-Seiten-Kanals ist zu erhöhen. Dazu ist die Planung für ein zweites Abstiegsbauwerk neben dem bestehenden Schiffshebewerk einzuleiten.
Die EU formuliert in ihrem Weißbuch „Verkehr" das Ziel 50 % des Personen- und Güterverkehrs mit einer Entfernung von über 300 km auf Bahn und Schiff zu verlagern. Auch deshalb lehnen wir den Bau der A39 ab. Er ist weder wirtschaftlich vertretbar noch zukunftsweisend. Rund 1000 ha Fläche werden zugebaut. Nach den bundeseigenen Kriterien zur Wirtschaftlichkeit rechnet sich die A39 schon bei 800 Millionen € Baukosten nicht – dabei ist mit der dreifachen Summe zu rechnen.
Gleiches gilt für den Bau einer Autobrücke zwischen Darchau / Neu Darchau. Statt riesige Summen in Bau und Erhalt dieser Brücke zu investieren, sollten die Fähren über die Elbe für Anwohner und ansässige Betriebe preisgünstiger nutzbar sein. Dies schont sowohl Finanzen als auch Umwelt und die Fährleute behalten ihre Arbeitsplätze.
Der Erhalt regionaler Eisenbahnstrecken macht die Bahn insgesamt attraktiver. Wir setzen uns für Lüneburg als ICE-Haltepunkt ein. Die Planung zur Fortführung des dritten Gleises über Uelzen – Celle nach Hannover ist aufzunehmen.
Kurze Wege, mehr Fußgänger, Fahrräder, Busse und Bahnen, ein leistungsfähiger Elbe-Seiten-Kanal, CarSharing und Elektroautos. Unsere Zukunft ohne Öl braucht jedenfalls keine A39.
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