Neues aus Bardowick

Ja zur Zukunftsachse, nein zur A39

Befrem­det rea­gier­ten die Grü­nen im Kreis­tag Lü­ne­burg auf ei­ne Pres­se­mit­tei­lung des Uel­ze­ner Land­ra­tes Blu­me. Der hat­te die Rot-Grü­ne Re­so­lu­tion „Tri­mo­da­le Ver­kehrs­in­fra­struk­tur in der Re­gion Lü­ne­burg", die den Aus­bau des Schiffs­he­be­wer­kes in Schar­ne­beck for­dert, ein­fach um­ge­wid­met.

26.06.15 –

keine A39!Befrem­det rea­gier­ten die Grü­nen im Kreis­tag Lü­ne­burg auf ei­ne Pres­se­mit­tei­lung des Uel­ze­ner Land­ra­tes Blu­me. Der hat­te die Rot-Grü­ne Re­so­lu­tion „Tri­mo­da­le Ver­kehrs­in­fra­struk­tur in der Re­gion Lü­ne­burg", die den Aus­bau des Schiffs­he­be­wer­kes in Schar­ne­beck for­dert, ein­fach um­ge­wid­met. „Nun­mehr hat sich auch der Land­kreis Lü­ne­burg un­serer Resolution 'Zukunftsachse A 39' angeschlossen," jubelt Blume.

Hat er nicht. In der kurzen und nicht einmal kontroversen Diskussion um die Resolution zum Schiffshebewerk hatte Oliver Glodzei am 1. Juni für die Grünen sehr deutlich gemacht: „Wir halten die A39 nach wie vor für höchst überflüssig; im hier diskutierten Zusammenhang vor allem, weil es der Region kaum wirtschaftlichen Nutzen brächte, aber erhebliche Kosten verursachte." Ganz anders als der bereits bestehende Elbe-Seitenkanal, der durch den Ausbau des Schiffshebewerkes erheblich leistungsfähiger würde. Ein echtes Schnäppchen-Projekt im Vergleich.

Petra Kruse-Runge, Sprecherin der Grünen im Kreistag, äußerte sich sehr bestürzt, nachdem Lüneburgs Landrat Nahrstedt einräumte, tatsächlich seinem Kollegen die gemeinsame Lüneburger Resolution unabgestimmt als Anschluss an die verschwurbelte Zukunftsachsen-Erklärung der Uelzener verkauft zu haben: „Eine Resolution, die einen -zugegeben interpretationsfähigen- Satz zum trimodalen Verkehr enthält, aber drei zum Ausbau des Schiffshebewerkes einfach zur A39-Liebeserklärung umzuwidmen, beweist schon einiges an Chuzpe," zürnt sie. „So gehen Partner eigentlich nicht miteinander um."

Zum Hintergrund: Unter Tri- oder Multimodalität verstehen VerkehrspolitikerInnen üblicherweise die sinnhafte Verkettung verschiedener Verkehrsträger auf einem Transportweg. Dabei kommt der Straße grundsätzlich die Erschließung des Nahbereiches zu. Wasserstraße und Schiene sind dagegen im Fernverkehr am wirtschaftlichsten.

So gesehen, gibt es tatsächlich eine verbindende Zukunftsachse: Den Elbe-Seitenkanal. Versponnene Prestigeprojekte wie die A 39 hingegen hemmen die Entwicklung effizienter Transportketten in erster Linie und dürfen in verantwortungsvoller Politik keine Rolle spielen.

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