"Zoom" SoLa - wie? Chancen und Grenzen der Solidarischen Landwirtschaft

Am Sonntag, den 19.07., haben wir als Grüne Jugend in unserem Webinar "SoLa-wie?" gemeinsam mit Antonia Osberger vom "Hofgarten Lemgrabe e.V." Die Chancen und Grenzen der Solidarischen Landwirtschaft diskutiert.

21.07.20 –

 

Am Sonntag, den 19.07., haben wir als Grüne Jugend in unserem Webinar "SoLa-wie?" gemeinsam mit Antonia Osberger vom "Hofgarten Lemgrabe e.V." Die Chancen und Grenzen der Solidarischen Landwirtschaft diskutiert.

Im Anschluss an unser vorheriges Webinar zum Thema "Alternatives Wirtschaften" stand diesmal die SoLawi als möglicher Lösungsansatz für eine Agrarwende im Vordergrund. Zu Beginn der Veranstaltung wurde aufgezeigt, weshalb wir überhaupt eine Agrarwende brauchen: Klimakrise und damit einhergehende Trockenheit und Extremwetterereignisse bedrohen Landwirt*innen lokal wie global. Aber auch ökonomischer Wettbewerb sowie Preis- und Lohndumping sind Probleme, die letztendlich nicht nur den Menschen schaden, sondern vor allem in konventionellen Anbauweisen mit der Ausbeutung unserer natürlichen Ressourcen einhergehen.

Lebendig und praxisnah hat uns Antonia schildern können, wie zentral der Boden in seiner Beschaffenheit und Fruchtbarkeit für eine nachhaltige Produktion von Lebensmitteln ist. In einer SoLaWi könnten sich die Landwirt*innen auf die Qualität des Bodens konzentrieren und dem Boden seinen Stellenwert zurückgeben.

Gerade die Landwirtschaft ist für uns als Grüne Jugend und Grüne Partei ein wichtiges politisches Thema. Wir müssen nach Alternativen zur vorherrschenden Ausbeutung von natürlichen Ressourcen, Tieren wie auch Menschen suchen.

Die solidarische Landwirtschaft kann eine solche Möglichkeit sein, weil sie eine ökologisch schonende Form der Landwirtschaft bedeutet, bei der das unternehmerische Risiko zwischen den Landwirt*innen und den Verbraucher*innen geteilt wird. Die Mitglieder einer SoLawi zahlen einen bestimmten Betrag im Voraus und erhalten dafür einen Anteil der Ernte des Betriebs. So sind die Landwirt*innen in ihrem Einkommen und ihrer finanziellen Existenz abgesichert und können selbstbestimmt und mit Rücksicht auf soziale und ökologische Aspekte wirtschaften. Die Konsument*innen erhalten dafür frische, regionale und saisonale Lebensmittel. Dabei ist transparent, wo und wie diese angebaut werden, wodurch die Erzeuger*innen der Lebensmittel in den Vordergrund rücken.

Es ist auch eine Chance, ein stärkeres Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln, die Möglichkeiten des Haltbarmachens und die Unterschiede der Jahreszeiten zu entwickeln. Dieses Bewusstsein regt uns zur Auseinandersetzung mit unserer Verantwortung an, welche wir alle durch die täglichen Entscheidungen bezüglich unserer Ernährung tragen. 

In dem Webinar haben wir gemeinsam die Chancen, aber auch die Grenzen dieser landwirtschaftlichen Organisationsform diskutiert. Diese Grenzen liegen momentan noch in einem Mangel an Interesse und Bewusstseinsbildung vieler Bürger*innen sowie in mangelnder politischer und finanzieller Unterstützung für die SoLawis.

Durch die Möglichkeit, einen verringerten Beitrag zu zahlen, soll eine SoLawi in der Theorie für alle zugänglich sein, unabhängig von ihrem Budget für Lebensmittel - doch auch hier gibt es Verbesserungsbedarf und neue kreative Ideen sind gefragt.

Insgesamt war das Webinar mit dem Austausch untereinander und mit Antonia für die Teilnehmenden ein Anstoß und Inspiration, sich weiter mit einer nachhaltigen Landwirtschaft und Ernährung zu beschäftigen. Zum Beispiel können auch WG's gemeinsam Mitglied in einer SoLawi werden.

Der "Hofgarten Lemgrabe e.V." sucht übrigens aktuell noch Mitglieder, die Ernteanteile übernehmen und frische, regionale Lebensmittel beziehen möchten. Infos dazu findet ihr unter: https://hofgarten-lemgrabe.de/mitglied-werden

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