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22.08.16 –
Die grüne Kreistagsabgeordnete Tanja Bauschke hat den Vorentwurf für die "Arena Lüneburger Land" einmal genauer unter die Lupe genommen...
"Meine Damen und Herren,
Ich muss aufs Klo! Ja, ich sitze im Erdgeschoss der Arena und muss auf Klo. Sie kennen das.
Das geht aber nicht, denn im vorgelegten Vorentwurf ist kein WC vorgesehen! Dabei gehen bei voller Bestuhlung bis zu 2.380 Besucher ins EG. Die müssen dann umständlich nach oben, z.T. auf weiten Wegen, weil in der Mitte die Gastronomie den Durchgang oder Rundgang unmöglich macht. Und das wonach im Sinne der Versammlungsstättenverordnung auf jeder Etage mit Besuchern WC angeordnet sein müssen.
Weiter geht’s: Sie haben auch Ihren gehbehinderten Freund in seinem Rollstuhl mit genommen. Dabei stellen Sie dann fest, dass es zwar einen Aufzug für Behinderte gibt. Der ist aber so klein, dass dort nur ein Rollstuhl ohne Begleitperson hinein passt. Abgesehen davon, dass sich dieser Aufzug in der hintersten Ecke befindet. Das hat wahrlich inklusiven Charakter.
Vorher sind Sie mit dem PKW angereist, weil Sie ja ihren behinderten Freund mitgenommen haben. Dabei stellen Sie fest, dass es nur 250 Parkplätte für max. 3.780 Besucher gibt, wohlgemerkt nicht mitgezählt die Akteure, die für eine öffentliche Veranstaltung ja auch angereist kommen. Das wundert Sie besonders, denn Sie haben schon mal von einer Nds. StellplatzVO gehört. Danach ist das Verhältnis Besucher zu nachgewiesenen Parkplätzen 1:5, und somit fehlen knapp 500 Parkplätze.
Macht nichts, sagen Sie jetzt, ich fahre mit dem Bus. Dabei stellen Sie dann fest, dass es keine ausgewiesenen Busparkplätze gibt. Hierzu gibt es ja Gerüchte, dass von den Sülzwiesen zur Arena geshuttelt werden soll, mal eben so quer durch die Stadt und die enge Lüner Rennbahn an den parkenden Sattelschleppern vorbei, so max. 50 Busse.
Es fehlt also auch ein schlüssiges Verkehrskonzept!
Sie sehen, der Vorentwurf, nachdem sich die Investitionskosten ausrichten, hat einiges Elementares nicht bedacht! Sollte man das von einem Vorentwurf, nach dem wir uns auszurichten haben, nach dem wir hier heute abstimmen vermuten? Ich denke nein! So etwas kommt zustande, wenn man schnell Entscheidungen erzwingen will. Was geschieht denn, wenn nur die kostenträchtigen Fehler ausgemerzt werden? Zahlt das der Investor? Wohl kaum.
Alles ist in Eile gemacht oder wie man so schön sagt, auf Kante genäht. Das betrifft auch den Standort. Nur wenige wissen, was die Herren Mädge und Sallier so besprochen haben. Das trifft ebenso auf den Kauf des Schlachthofgeländes zu, das die Stadt ja nicht ersteigert hat, angeblich weil es zu groß ist… Gelände, was man jetzt sicher gut gebrauchen könnte, für die Park-und Busplätze, die wir gewiss in Zukunft teuer dazu bezahlen dürfen. Und am Ende gehört uns das Gelände nach 20 J. immer noch nicht!
Nein, meine Damen und Herren, wir sind keine Spielverderber und tun Ihnen nicht den Gefallen gegen eine Arena zu sein! Aber wir tragen als Grüne Politiker auch Verantwortung für die Verwendung von Steuergeldern, erst recht, wenn es um ein so großes Projekt geht.
Die CDU hat ja schon vorgeschlagen, nicht verwendete Haushaltsmittel für die Wohnrauminitiative von 500.000 darauf zu überprüfen, ob sie dann in den Haushalt 2017 übernommen werden müssen!
Da kann man schon schnell die erste Jahresrate von 460.000 sparen.
Wir lassen uns mit diesem Thema nicht in das Wahlkampfgetümmel reinziehen, weder von der Wirtschaft-Rechenpartei CDU noch von der Mädge SPD! Wir behalten klaren Kopf, wenn andere ihn schon längst verloren haben. Wir wollen Planungsvorgaben und Unterlagen, die uns nicht vor böse Überraschungen stellen und die alle Beteiligten zu ihrem Recht kommen lassen.
Deswegen werden wir uns heute enthalten, um in Zukunft eine sauber abgerechnete Arena zu haben, die uns die nächsten 20 Jahre den Haushalt belastet, aber nicht verschämt weggucken lässt.
Mit Wahl eines/r neuen Kassierer*in sowie einer Beisitzerin.
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