Menü
10.09.16 –
„Allahu A`lam – Gott weiß es am Besten“ – hatten schon mittelalterliche Korankommentatoren demütig über ihre Werke geschrieben. Und diese Offenheit, seinen eigenen Standpunkt nicht für alternativlos zu erklären, täte der aktuellen Debatte um Islam und Integration in Deutschland außerordentlich gut.
Wolf von Nordheim, Theologe und Propst i.R., hat dazu provokativ die Frage gestellt: „Bedroht uns der Islam?“ 50 Menschen kamen am 7. September ins Grüne Büro, um Antworten zu hören und zu geben. Wolf von Nordheim leitete den Abend ein mit Erläuterungen zum Thema: „Worauf gründet das Gefühl der Bedrohung?“ Bedrohung gehe aus von dem Fremden, dem man Machtinteresse und Böses zuschreibe, das die eigene Lebenswelt gefährde. „Sozial und/oder psychisch Verunsicherte sowie im Diskurs Ungeübte spüren Bedrohungen am Stärksten“, erklärte der Theologe. „Selbst wenn die Gründe für das Bedrohungsgefühl irreal sind, erwachsen daraus reale Ängste.“
Um den Islam greifbarer, damit transparenter und weniger bedrohlich zu machen, erläuterte der Propst i.R. ausführlich die historische Entwicklung des Islam mit seinen Brüchen (Sunniten, Schiiten) und seinen sich bis heute differenzierenden Ausprägungen. Dieser Entwicklungsgeschichte stellte er die des Christentums zur Seite, die mit der Teilung in katholische und orthodoxe Kirche um 1000 n. Chr. und in protestantische und katholische Kirche (1517) vergleichbare Brüche und inhaltliche Auseinandersetzungen kennt. Er machte die großen Schnittmengen der heiligen Bücher Koran, Thora und Bibel deutlich.
Erkennbar wurde in der anschließenden, lebhaften Diskussion, dass die etwa 5 Mio. Muslime in Deutschland zu weniger als 10% in Moscheevereinen organisiert sind und es keine den beiden christlichen Kirchen vergleichbaren muslimischen Strukturen gibt. Gerade darum müsse sehr sorgsam geprüft werden, mit welchen muslimischen Organisationen und Verbänden Vereinbarungen über die Ausbildung von Imanen oder islamischen Religionsunterricht getroffen würden. Auch die Grünen hätten sich lange mit Vertretern des Islam an einen Tisch gesetzt, deren konservatives Weltbild wenig hilfreich für die Integration sei, wurde in der Diskussion aufgeworfen.
Wolf von Nordheim empfahl, die liberal-muslimischen Vereine und Verbände durch die Einbeziehung in diese wichtigen Gespräche zu unterstützen und damit auch ihr Ansehen bei den in Deutschland lebenden Muslimen.
Tenor der Diskussion war, dass bei aller kulturellen Differenz die unverrückbare Basis aller in Deutschland Lebenden das Grundgesetz ist. Und dass es keine Toleranz gegenüber intoleranten und diskriminierenden Praktiken sowie kulturellen Gewohnheiten geben darf. Das gilt für Deutsche gleichermaßen, wie für Migranten. Es gebe keine zukunftsweisende Alternative zur Integration. Wolf von Nordheim: „Mit dem Leitmotiv ´Versöhnte Verschiedenheit´ suchen seit dem Zweiten Weltkrieg die Kirchen der Ökumene den Weg zum Frieden auf Erden.“
Gäste sind nach Anmeldung bei Claudia Schmidt oder Matthias Wiebe herzlich willkommen.
Gäste nach Anmeldung an ulrich.blanck@ willkommen. rathaus-aktuell.de
Die Grünen laden zum 8. Mai ins Kulturforum. Veranstaltungsbeginn 19 Uhr, Einlass 18 Uhr.
MehrMitgliederöffentlich. Anmeldung unter sprecher@ erbeten. gruene-lueneburg.de
Gäste sind nach Anmeldung bei Claudia Schmidt oder Matthias Wiebe herzlich willkommen.
Gäste nach Anmeldung an ulrich.blanck@ willkommen. rathaus-aktuell.de
Die AG trifft sich im Grünen Büro (Schröderstraße 16, 21335 Lüneburg). Ansprechpartnerin: angelika.becher@ gruene-lueneburg.de
Zur Europawahl 2024 machen wir klar: Dagegen zu sein ist einfach. Wir machen es uns nicht einfach. Wir schützen unseren Frieden, erneuern [...]
Dagegen zu sein ist einfach. Wir machen es uns nicht einfach. Wir schützen unseren Frieden, erneuern unseren Wohlstand und verteidigen unsere [...]
Zur Europawahl am 9. Juni 2024 haben wir die Möglichkeit, zu erhalten, was uns stärkt, und zu stärken, was uns schützt. Es geht um Frieden und [...]