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20.06.16 –
Zum Antrag der Gruppe Rot-Grün "Unterstützung der Bildungs- und Schulaufklärungsarbeit über sexuelle Orientierung und geschlechtliche Vielfalt an Schulen des Landkreises" spricht Detlev Schulz-Hendel am 20. Juni 2016 im Kreistag:
"Sehr geehrter Herr Vorsitzender, Herr Landrat, liebe Kolleginnen und Kollegen,
Schule kann, sollte und muss einen wichtigen Beitrag zur Offenheit und zur Toleranz und gegen Diskriminierung leisten. Und die Voraussetzungen dafür hat die Rot-Grüne Landesregierung mit den Stimmen der FDP im Landtag bereits 2014 geschaffen, um die notwendige Aufklärungsarbeit über sexuelle Vielfalt auf den Weg zu bringen. Dieser Aufgabe hat sich nicht nur in Niedersachsen die Initiative SCHLAU angenommen.
Und genau die Initiative SCHLAU darf zwischenzeitlich das Siegel des niedersächsischen Kultusministeriums tragen und ist somit von höchster Stelle in Niedersachsen als Initiative anerkannt zur Durchführung von Schulaufklärungsprojekten an den Schulen in Niedersachsen, so auch hier in Lüneburg. Hier ist es der Verein SCHLAU Lüneburg e.V., der bereits heute in mehr als 40 lokalen Schulaufklärungsprojekten zu den Themen sexuelle Orientierung und geschlechtliche Vielfalt sowohl an den Schulen des Landkreises als auch der Stadt Lüneburg tätig ist.
Es geht dabei nicht darum, den Schulen etwas überzustülpen, sondern darum, dass geschulte SCHLAU Gruppen auf Wunsch der Schulen ehrenamtlich die Schulen besuchen, um zum einen Vorurteile abzubauen und zum anderen vor Diskriminierung zu schützen.
Schule ist der Ort, an denen Kinder ab dem 7. Schuljahr alle Lebensrealitäten kennen lernen sollten und dabei geht es nicht darum für bestimmte Lebensweisen zu werben, sondern um wertneutrale Informationen über sexuelle Vielfalt. Gerade in Schulen, so das Ergebnis vieler Experten, ist das Thema Homosexualität zu einem großen Teil genauso unsichtbar wie vor 15 Jahren.
Hier gilt es zu handeln und dass gewinnt noch an Bedeutung, wenn man sich derzeit die rückwärtsgewandten Diskussionen anschaut, die unter anderem sehr stark von AFD-Politikern noch befördert werden. In unserer Gesellschaft herrscht nach wie vor in vielen Bereichen ein raues, nicht vertretbares homophobes Klima.
Mit unserem Antrag setzen wir heute ein hoffentlich einstimmiges Zeichen und geben der Initiative SCHLAU Lüneburg e.V. ein Startkapital, damit sie der starken Nachfrage von Schulen in Stadt und Landkreis gerecht werden kann. Dieser Antrag ist darüber hinaus sicher auch ein wichtiges Signal in Richtung Stadt Lüneburg, sich ebenfalls an der Finanzierung der Projekte zu beteiligen, denn immerhin finden etwa 60 % der erfolgreichen Aufklärungsworkshops an den Schulen der Stadt Lüneburg statt.
Auch hier ist die Tendenz der Nachfrage steigend. Und damit wir auch über das Jahr 2016 eine Finanzierung sicherstellen können, ist es wichtig die Initiative SCHLAU Lüneburg e.V. zeitnah erneut in den Schulausschuss einzuladen, damit der Verein dann nochmals konkret über das laufende Jahr berichten kann und den Finanzierungsbedarf für die Folgejahre benennen kann.
So lassen Sie uns heute gemeinsam dafür sorgen, dass SCHLAU seine Arbeit nicht nur fortsetzen kann, sondern auch die steigende Nachfrage umsetzen kann. Wir brauchen SCHLAU an unseren Schulen, denn hier wird nicht nur mit hohen Qualitätsstandards gearbeitet, diese Standards werden darüber hinaus ständig geprüft und geänderten Anforderungen angepasst. SCHLAU leistet einen unverzichtbaren Bestandteil, um Respekt und Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt zu fördern."
Medien
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