BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Grüne Lüneburg

Neue Spitze ist selbstbewusst

Sprecher des Kreisverbandes der Grünen geben großer Koalition in Stadt und Kreis keine Chance

06.12.06 – von Landeszeitung, Stefan Bohlmann –

Neue Spitze ist selbstbewusst

stb Lüneburg. Die Grünen sind die Gewinner der Kommunalwahlen in Stadt und Landkreis Lüneburg, finden sich trotzdem in den beiden wichtigsten kommunalen Parlamenten nur auf den harten Oppositionsbänken wieder.

?Auch wenn im Kreis- und Stadtrat jeweils große Koalitionen regieren, haben wir viel zu sagen. Wir werden kritische Fragen stellen?, ist sich das neue Duo an der Spitze des Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen einig. Von Frust ist bei Ariane Mahlke-Voß (37) und Hans-Christian Friedrichs (42) nichts zu spüren ? im Gegenteil, die beiden Sprecher des Kreisverbandes blicken selbstbewusst nach vorne.

?Die Koalitionen werden nicht halten ? und wir stehen für eine sinnvolle Neukonstruktion zur Verfügung?, sagt das Duo und verweist auf eine solide Basis, die das Wählervotum in Stadt und Kreis gebracht hat. ?In der Samtgemeinde Gellersen haben wir 15,5 Prozent errungen, 18,1 Prozent in der Stadt, 14,4 im Kreistag. Außerdem haben von unseren 160 Mitgliedern 60 ein Mandat.?

Das neue Duo an der Spitze des Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen: Ariane Mahlke-Voß aus Häcklingen und Hans-Christian Friedrichs aus Reppenstedt. Foto: stb

Ariane Mahlke-Voß ist Neuling in der Politik, trat der Partei erst im Mai 2005 bei, errang gleich im ersten Anlauf einen Sitz im Stadtrat. ?Vor der Politik war ich schon aktiv bei Umweltvereinigungen wie etwa Greenpeace?, erzählt die Diplom-Pädagogin aus Häcklingen. Hans-Christian Friedrichs kommt aus Reppenstedt, ist ebenso Mitglied des Gemeinderates seines Wohnortes wie auch des Samtgemeinderates Gellersen. Er komme aus dem Widerstand gegen die A39 ? wie auch drei weitere Mitglieder des neuen Kreisvorstandes, sagt der selbstständige IT-Berater, der zudem zuständig ist für den Vertrieb von Pflanzenöltechnik.

Die Stimmengewinne führen Mahlke-Voß und Friedrichs auch auf den Widerstand gegen die A39 zurück. Deshalb verwundert es nicht, wenn beide erklären: ?Das Wichtigste ist die Verhinderung der A39 an allen Fronten.? Auch die ungeklärte Ursache der Leukämie in der Elbmarsch rücke für die Grünen in den Fokus. ?Es muss endlich Aufklärung her, und die Vertuschung muss aufhören.?

Ein wichtiges grünes Ziel, dass in allen Räten verfolgt werden soll, sei: Standards mit Solarstrom und Wärmedämmung für alle öffentlichen Bauten zu schaffen. Energiewende und Atomausstieg seien die Stichworte: ?Auch setzen wir auf Biogas und Windkraft?, meint Mahlke-Voß und bringt eine weitere kommunalpolitische Absicht ins Spiel. ?Die Ergebnisse aus Forschung und Lehre der Uni müssen mehr genutzt werden ? etwa beim Städtebau oder Marketing.?

Ganz klar ist für Friedrichs, die Region ist bei der Ausweisung von Bauland an ihre Grenzen gestoßen. ?Es muss Schluss damit sein, sonst verramschen wir unser Land.?

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