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09.05.20 –
Wir alle in der Wirtschaft – Austausch und Alternativen statt Konkurrenz und Kapitalismus
Raus aus den akademischen Diskussionsrunden, rein ins „echte“ Leben – das war die Message, die alle Teilnehmenden des ersten virtuellen GRÜNfutters am 9.5. zum Thema „Das Wir in Wirtschaft“ mitgenommen haben.
Nach einem gemeinsamen Ankommen im Online-Meeting bestand die erste Stunde des Webinars aus Input-Vorträgen von Vertreter*innen der GJ Lüneburg: Was sind die theoretischen Grundlagen unseres bisherigen Wirtschaftssystems? Und davon ausgehend: welche Kritik können wir daran üben?
Vielseitige Beiträge von den Teilnehmenden brachten es auf den Punkt: Rational und egoistisch handelnde Menschen, die in Konkurrenz zueinander leben wollen – das kann es nicht sein. „Die“ Wirtschaft darf nicht länger als Naturwissenschaft mit starren Gesetzen und frei von Werten gesehen werden! Doch wie machen wir es besser?
Drei kurze Vorträge zu konkreten Alternativen sollten Möglichkeiten aufzeigen: Während die Gemeinwohl-Ökonomie eine Marktwirtschaft errichten möchte, die das Wohlbefinden Aller im Blick hat und Unternehmen an ihrem Beitrag für’s Gemeinwohl statt an Finanzbilanzen messen möchte, stellt die Solidarische Ökonomie einen Flickenteppich verschiedenster, lokaler Zusammenschlüsse, wie Bürger*innenenergie, Solidarische Landwirtschaft und Genossenschaften, dar. Als radikalsten Ansatz wurde die Postwachstums-Ökonomie genannt, die eine vollständige Abkehr vom Wirtschaftswachstum als notwendig für wirklich nachhaltiges Handeln ansieht.
In kleinere Gruppen aufgeteilt waren anschließend die Teilnehmenden an der Reihe: Egal ob lokale oder globale Lösungen und Visionen, Medien-Tipps zur Weiterbildung zum Thema alternatives Wirtschaften, oder auch Gedanken zu den zuvor vorgestellten Theorien – alles war erwünscht und wurde auf einer virtuellen Tafel zusammengetragen. Neben viel Lesefutter und einigen Doku-Tipps wurde zum einen oft auf den Faktor Arbeit und Arbeitszeit, sowie das Bedingungslose Grundeinkommen als Grundlage für ein freieres Leben und mehr Zeit für Engagement und Eigenproduktion, eingegangen. Doch was bringen all die Ideen, wenn keine*r davon weiß?
Alternativen, Wirtschaftspolitik, Best-Practice-Beispiele – das alles ist schön und gut, nur müssen möglichst viele Menschen mobilisiert, überzeugt und vor allem informiert werden, dass es sie gibt! „Haltet eure Präsentationen vor Vertreter*innen des Bauernverbands, zeigt eure Erkenntnisse und lasst euch auf die Kritik ein!“ – so der Appell einer Teilnehmenden. Das erste virtuelle GRÜNfutter hat dazu allen Teilnehmenden Mut und Motivation gegeben, weiter anzuecken, zu diskutieren und am wichtigsten: in den Austausch zu kommen!
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