GRÜN hält Wort

Mitte Juli schlugen die Wogen hoch in der Elbtalaue. Berittene Polizei kontrollierte erstmals die Freizeitnutzung im westlichen Teil des Biosphärenreservats Elbtalaue und verhängte Bußgelder. Die Empörung v.a. unter den Motorbootfahrer*innen war groß. „Seit Jahren nutzen wir die beschaulichen Buchten gern für einen Ausflug am Wochenende. Nun erfahren wir, dass dieses auf einmal verboten ist.“ Dabei wurde nur eine seit Jahren geltende Regelung zum Naturschutz angewandt.

01.12.16 –

Die Freuden der Freizeitnutzer führen an jedem Sommerwochenende aber auch immer zu Leid für die Mitwelt. Während die Mehrzahl der Angler, Motorbootfahrer und Spaziergänger*innen die Buhnen im tadellosen Zustand hinterlassen, sorgen wenige schwarze Schafe für eine erhebliche Umweltverschmutzung und gefährden auch dadurch den Fortbestand gefährdeter Arten wie z.B. den Rotmilan. Mehrere Müllsäcke voller Unrat, darunter ein spitzer Grillrost und Glasscherben, sammelte unser Kreisvorstandsmitglied, Inge Prestele, allein in einer Buhne nach einem Wochenende in der Sassendorfer Bucht.

150 Menschen kamen Anfang August zu einer von der Gemeinde Hohnstorf organisierten Veranstaltung im überfüllten „Elia“ in Bullendorf zusammen. Kontrovers aber weitgehend diszipliniert wurde mit dem Leiter des Biosphärenreservats, Dr. Johannes Prüter, diskutiert. Ein Ergebnis: Es ist Aufgabe der Gemeinden Hohnstorf und Hittbergen im Einvernehmen mit dem Biosphärenreservat, Uferbereiche für die Freizeitnutzung auszuweisen. Deutlich wurde aber auch: Um die Akzeptanz insbesondere der lokalen Bevölkerung für das Biosphärenreservat zu stärken, bedarf es Aufklärung und Information. Und dazu braucht man Personal in der Fläche: Seit 14 Jahren fordert der Beirat des Biosphärenreservats neben uns GRÜNEN mit unserer Landtagsabgeordneten Miriam Staudte dafür Rangerstellen. Noch im Juni hieß es, diese würden kommen, sobald Haushaltsmittel zur Verfügung stehen. Und nun ist es soweit: Wie die Landeszeitung in Ihrer Ausgabe vom 30.11. meldet, stellt die Landesregierung ab 2017 knapp 120.000 Euro pro Jahr für drei Rangerstellen nebst Ausstattung zur Verfügung.

Endlich: Denn das Biosphärenreservatskonzept für die gemeinsame nachhaltige Nutzung eines Raumes für Mensch und Natur kann nur dann aufgehen, wenn es lokal von allen akzeptiert wird. Das ist ein langsamer Prozess, der mit drei Rangerstellen nun Fahrt aufnehmen kann.

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