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19.04.12 –
Wenn am 23. April in der Leuphana der Planungsstand zur A 39 vorgestellt wird, sind wir natürlich dabei. Die Kreistagsfraktion verlegt einfach ihre Fraktionssitzung in den Hörsaal 2 - zum Zuhören natürlich. Und ganz vielleicht haben wir auch ein paar kritische Fragen an PlanerInnen und GutachterInnen im Gepäck. ;-)
Auch die neue grüne Kreistagsfraktion steht geschlossen hinter dem Kampf gegen das unsinnige Straßenverkehrskonzept mit der völlig überflüssigen A39.
Die Liste ökologischer Schäden, die der Trassenverlauf verursachen wird, ist lang. Lebensräume, die durch die Autobahn vernichtet oder zerschnitten werden, reihen sich wie Perlen an einer Kette entlang der ganzen Strecke. Das wird in dem hilflosen Versuch, eine Fledermausbrücke im Bereich der Hansestadt zu bauen, deutlich. Zwei Dutzend solcher Brücken müssten für verschiedene Tierarten gebaut werden, um die dramatischsten Folgen zu mindern. Das ist natürlich nicht geplant.
KostenexplosionNach Bekanntwerden der Steigerung der Kosten der A39 von 617 Millionen auf 1,1 Milliarden bekräftigen die Grünen im Landtag ihre Forderung, das Autobahn-Projekt gänzlich aufzugeben. Miriam Staudte sagt in Richtung anderer Parteien: "Alle bisherigen Befürworter sind gefordert, ihre Position zu überdenken. Wer diese Fakten weiter ignoriert, ist lern- und politikunfähig." Von der Landesregierung verlangen die Grünen einen sofortigen Planungsstopp. "Diese Mittel stehen im eh' schon chronisch unterfinanzierten Bundesverkehrswegeplan nicht zur Verfügung. Das Land verschwendet hier Steuergelder für Planungen, die in der Schublade verschwinden werden." Von Bundesverkehrsminister Ramsauer fordert Miriam eine andere Prioritätensetzung: "Statt den Neubau des Schiffshebewerks Scharnebecks zu verweigern, muss dieses Nonsens-Autobahnprojekt gestoppt werden." |
Der Lärmteppich, der über den Landkreis gelegt wird, wächst weiter. Schon derzeit sind rund 2 km links und rechts des Autobahn-Teilstücks Maschen - Lüneburg bei bestimmten Wetterlagen direkt betroffen.
Hinzu kommt der geplante Bau der überdimensionierten Tank- und Rastanlage, die nur als Warteposition für die Lastwagen dienen soll, bis diese zeitgenau nach Hamburg gerufen werden.
Bedarf für diese Autobahn ist nicht vorhanden. Dass zeigt auch die katastrophale Nutzen/Kosten Relation von nunmehr nur noch knapp 2.
Allein aus diesem Grunde dürfte die A 39 gar nicht weiter gebaut werden.
Zukunft weisende nachhaltige Verkehrskonzepte setzen nicht mehr auf Autobahnen, sondern auf Wasser und Schiene. Die Zeit, in der Diesel und Benzin so teuer werden, dass es sich nicht mehr lohnen wird, sie so wie bisher zu vergeuden, ist nicht mehr weit.
Deshalb ist es unverantwortlich, soviel Lebensraum zu zerstören und dafür soviel Geld zu verschleudern!
Steuerungsmaßnahmen hätten mit viel weniger ökonomischem und ökologischem Aufwand auf der alten Trasse der B4 schon vor zehn Jahren durchgeführt werden können, um die Bürger in Melbeck und anderswo zu entlasten.
Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen wird deshalb am 23.4. geschlossen zur Vorstellung der derzeitigen Planung kommen und damit die Bürgerinitiativen gegen die A39 unterstützen. |
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