Ein Lüneburger für Europa!

Christian Heinze ist Listenkandidat für die Europawahl 2019 Mit Christian Heinze tritt ein Lüneburger auf Platz 40 der Europaliste der GRÜNEN an, der über mehr als 30 Jahre Wirtschafts- und Verhandlungskompetenz aus der Rückversicherungsbranche verfügt und dieses Praxiswissen einbringen möchte. Christians Ziel ist es Interessensallianzen zwischen der Politik und der Finanzwirtschaft zu schmieden. Bei der Rückversicherung geht es im Wesentlichen um den Transfer von Risiken, wie zum Beispiel den Folgen von Unwetterereignissen. Somit kann den betroffenen Menschen geholfen werden, mit den Folgen des Klimawandels besser umzugehen, auch wenn diese Instrumente selbst den Klimawandel selbst nicht abschaffen können, wie er betont. Neben seinem beruflichen Wissen möchte er seine Talente auch für die Vision einer weit tieferen Integration Europas einsetzen. Das Friedensprojekt Europa müsse unbedingt verteidigt und intensiviert werden

11.11.18 –

 

Lüneburger auf Liste für Europawahl

Christian Heinze, Mitglied seit April 2018 hat den Mut gehabt, sich bei der Delegierten-Konferenz am 9. bis 11. November in Leipzig um einen Listenplatz zur Europawahl 2019 in der „zweiten Hälfte“ zu bewerben - und er hat eine Aufstellung erhalten!

Herzlichen Glückwunsch!

Christian kommt beruflich aus der Rückversicherungsbranche, die sich wesentlich mit dem Transfer von Risiken, wie zum Beispiel den Folgen von Unwetterereignissen, auseinandersetzt.

Er möchte seine Talente und sein erlangtes Wissen einsetzen - auch für die Vision einer weit tieferen Integration Europas, letztendlich für das Ziel, eine föderale Republik zu schaffen.

Christians Themen - nicht nur für Europa - sind:

-        Bekämpfung des Klimawandels unter Nutzung der Finanzindustrie

-        Durchsetzung einer angemessenen Besteuerung multinationaler Konzerne

-        Reduzierung der sozialen Ungleichheit innerhalb Europas

-        Besteuerung von Kerosin und Herstellung von preislicher Attraktivität von Bahn und ÖNPV

-        Einführung von Frauenquoten in Gremien der Finanzindustrie

Christians Bewerbungsrede für die Europaliste von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN bei der BDK in Leipzig am 11.11.2018

Liebe GRÜNE, liebe Delegierte, ich heiße Christian Heinze, bin 52 Jahre alt, verheiratet mit 2 Kindern und 1 Hund, bin evangelisch-lutherisch und lebe in Lüneburg nach vorherigen Stationen in Hamburg, London, München und Paris. Bei den GRÜNEN bin ich seit April 2018 – ja, richtig gehört – seit April 2018 und bin im KV Lüneburg organisiert.

Als ich mich vorbereitete fiel mir der Satz von Giovanni Trapattoni ein: „Was erlauben Christian Heinze?“ So kurz dabei und trotzdem bewerbe ich mich schon so schnell für eine so wichtige Liste. Hier kommt noch ein Zitat, diesmal vom berühmtesten Eishockeyspieler der Geschichte: „Du wirst alle Schüsse aufs Tor daneben setzen, die Du nicht abgegeben hast!“

Aber im Ernst: Bei verschiedenen GRÜNEN Veranstaltungen habe ich schon viele schlaue und beeindruckende Persönlichkeiten kennengelernt, teils aktuelle Europa-Abgeordnete der GRÜNEN, teils Kandidat*innen. Diese GRÜNEN stehen aus meiner Sicht zu Recht ganz vorne auf der Liste. Deshalb bewerbe ich mich für die zweite Hälfte der Liste, auch um die demokratische Vielfalt zu erhöhen. Ich finde aber, dass die GRÜNEN gut beraten sind, Teams aufzustellen, die über die unterschiedlichsten Fähigkeiten verfügen. Ich bringe „Wirtschaftskompetenz“ und „Verhandlungsgeschick“ aus mehr als 30 Jahren praktischer Berufserfahrung in der Rückversicherungsbranche mit. Das sieht also etwas anders aus, als das, was ich kürzlich über Hubertus Heil in der SZ las: Gemäß dieses Artikels stellt sich dessen Lebenslauf wie folgt dar: Kreißsaal, Hörsaal, Plenarsaal. Mein Lebenslauf sieht ganz anders aus, wobei auch ich den Kreißsaal im Programm hatte.

Mein Interesse-Schwerpunkt liegt auf „Europa“ und beim Thema „Klima“. Das Projekt „Europa“ fasziniert mich auch geschichtlich und das Thema „Klima“ hängt eng mit meiner beruflichen Historie – der Rückversicherungsbranche - zusammen. Was ist der Nutzen meines Know Hows aus der Rückversicherungsbranche für den Bereich Klima? Versicherer und Rückversicherer richten sich zunehmend nach Umwelt-, Sozial- und Aufsichtsaspekten. Konsequenz: Eine Allianz, Münchener Rück oder Hannover Rück steigen aus der Versicherung von und der Investition in Kohle-Risiken aus. Es gibt den alten Grundsatz von Henry Ford: „Ohne Versicherung gibt es keine Hochhäuser!“ Übertragen liegt in einem solchen Satz eine große Chance. Wenn es keine Versicherung und Rückversicherung für bestimmte umweltschädliche Industrien – wie z.B. die Braunkohle – mehr gibt, dann steigt die Chance, dass es sie bald gar nicht mehr gibt.

Wir als GRÜNE können diesen Prozess begleiten und forcieren. Mein Ziel ist es Interessensallianzen zwischen der Politik und der Finanzwirtschaft zu schmieden, weil ich mich in diesem Segment seit 30 Jahren bewege. Um eines hier klarzustellen: Finanzierung, Versicherung und Rückversicherung schaffen nicht den Klimawandel ab! Aber sie helfen den Menschen mit den Folgen des Klimawandels besser umzugehen und sie schärfen das Bewusstsein für die Folgen des Klimawandels. Und wir GRÜNE – so finde ich – müssen auf dieser sinnvollen Klaviatur spielen können. Bei den verheerenden Überschwemmungen in Italien zum Beispiel waren wahrscheinlich wieder weniger als 10% der Schäden versichert.

Ich trete an, um diesen Zustand mit Mechanismen aus der Finanzindustrie zu ändern, was den betroffenen Menschen hilft. In meinem Berufsumfeld braucht es – ähnlich wie in Europa – Beharrlichkeit und einen langen Atem. Beides bringe ich an den Tisch. Nun zu Europa: Bei den GRÜNEN finde ich das klarste Bekenntnis zu „Europa“. Das finde ich extrem positiv und deswegen fühle ich mich hier zu Hause. Auch stehe ich hinter der GRÜNEN Vision einer weit tieferen Integration Europas, irgendwann der föderalen Republik Europa.

Ich halte es für wichtig, eine Vision zu haben, so schwierig diese umzusetzen sein mag. Vieles bis alles ist möglich, wie sich an der Wiedervereinigung Deutschlands 1989 gezeigt hat. Wer hätte das gedacht? Trotzdem muss die Vision in der Zwischenzeit mit Umsetzung konkreter, ich nenne sie „SMARTE“ Ziele verknüpft sein, also spezifisch, messbar, erreichbar, relevant, zeitgebunden. Die Europäerin muss erkennen können, dass ihr Europa etwas bringt. In einer multipolaren Weltordnung ist die europäische Integration eine zwingende Notwendigkeit. Auf diesem Weg wird es vermutlich auch Rückschläge geben - BREXIT, Italien, Polen, Ungarn lassen grüßen - aber erfahrungsgemäß geht auch am nächsten Tag die Sonne wieder auf.

Ich persönlich glaube auch, dass sich die BREXIT-Gegner irgendwann wieder durchsetzen werden. Ich habe in meinem Berufsleben in der Praxis miterlebt, wenn Firmen ihren Sitz in ein anderes Land verlegen, wie z.B. Irland, um Steuern zu sparen. Dieser Praxis ist aus meiner Sicht ein Riegel vorzuschieben, damit Steuern dort in einem vernünftigen Maß entrichtet werden, wo die Wertschöpfung stattfindet. Hierzu gibt es in Europa Handlungsbedarf, an dem ich mitarbeiten möchte. Wirtschaftlich sinnvoll ist es ferner die soziale Ungleichheit zu reduzieren. Staaten, in denen die wirtschaftliche Schere weniger stark auseinanderklafft, sind langfristig erfolgreicher. Ich möchte an der Umsetzung eines derartigen Rahmens in Europa mitwirken. Last but not least bin ich der Meinung, dass es kein „Grundrecht“ auf Flüge für 35 Euro gibt. Die Besteuerung von Kerosin gehört eingeführt und Preisangebote für Bahn und ÖNPV müssen sich so entwickeln, dass sich ein Wechsel für die Menschen lohnt, womit sich der Kreis zum Klimawandel schließt.

Meine Hauptthemen lauten also zusammengefasst:

  • Bekämpfung des Klimawandels unter Nutzung der Finanzindustrie
  • Durchsetzung einer angemessenen Besteuerung multinationaler Konzerne
  • Reduzierung der sozialen Ungleichheit innerhalb Europas
  • Besteuerung von Kerosin und Herstellung von preislicher Attraktivität von Bahn und ÖNPV

Vielen Dank fürs Zuhören!

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