Die Zukunft braucht: Bildungspolitik mit Chancengleichheit

Über die Zukunft der Bildungspolitik haben sich die Bildungspolitischen Sprecher der grünen Fraktionen aus Stadt und Kreis (Holger Nowak und Rolf Rehfeldt) sowie der grüne Kreistagsabgeordnete und Landtagskandidat (Detlev Schulz-Hendel) in einem Fachgespräch ausgetauscht.

26.11.12 –

Holger NowakRolfÜber die Zukunft der Bildungspolitik haben sich der Bildungspolitische Sprecher der grünen Stadtratsfraktion Holger Nowak (Bild links), der Bildungspolitische Sprecher der grünen Kreistagsfraktion Rolf Rehfeldt (Bild rechts) sowie der Kreistagsabgeordnete und Landtagskandidat der Grünen Detlev Schulz-Hendel (Bild rechts unten) in einem Fachgespräch ausgetauscht.Detlev

Dabei ging es um zum einen um die negativen Auswirkungen der verfehlten Bildungspolitik der derzeitigen Landesregierung und zum anderen um zukunftsfähige Konzepte für eine Bildungspolitik, die Gerechtigkeit und vor allem Chancengleichheit in den Vordergrund stellt.

„Auch wenn der Ausbau von Krippen- und Kindergartenplätze in Stadt und Landkreis auf einem guten Weg sind und die geforderte gesetzliche Quote von 35 % erreicht wird, sind die finanziellen Mittel von Bund und Land nicht ausreichend.“ sagt Holger Nowak.

Deshalb werden alleine in der Stadt Lüneburg in den Jahren 2012-2014 rund 1,5 Millionen Euro kommunale Mittel erforderlich sein um eine notwendige Betreuungsquote von 47%- 49% zu erreichen. Detlev Schulz-Hendel ergänzt: „Ich hätte mir erheblichen Widerstand der Landesregierung gegen das Betreuungsgeld gewünscht.“

Allein in Niedersachsen fehlen dadurch in 2013 rund 40 Millionen und im Jahr 2014 rund 120 Millionen Euro für den wichtigen Ausbau der Plätze und für Qualitätsverbesserungen in den Kindertagesstätten. Das Kindertagesstättengesetz in Niedersachsen ist trotz gestiegener Anforderungen seit 1991 nicht verändert worden.

Wir fordern eine Verringerung der Gruppenstärken, Erhöhung der Personalschlüssel, ein gutes Fort- und Weiterbildungsangebot sowie eine bessere Bezahlung der Erzieherinnen und Erzieher. Hierzu müssen entsprechende Mittel durch das Land bereitgestellt werden. 

Das vom Kultusminister vorgeschlagene zweigliederige Schulsystem mit Oberschule und Gymnasium lehnen die Grünen mit Nachdruck ab. Die fehlende Bereitschaft, sich über pädagogische Inhalte weiterhin auszutauschen lehnt der Kultusminister Althusmann (LZ Interview) ab und empfindet dies als ermüdend. Nowak dazu: "Eine solche Äußerung eines Kutusministers ist erschreckend“!

Die integrierte Gesamtschule muss festverankert werden in Niedersachsen. Rolf Rehfeldt dazu: „Es ist unverständlich, das der Kultusminister nicht den Mut aufbringt endlich die ideologische Brille absetzen und die blockierenden Sonderbedingungen für die  Gesamtschulen aufgibt.“ In den integrierten Gesamtschulen erreichen deutlich mehr Kinder einen qualifizierten Abschluss. Sowohl schwächere als auch stärkere Kinder profitieren vom gemeinsamen Lernen. Die zwei Gesamtschulen in Kaltenmoor und in Embsen werden stark nachgefragt, allein zu Beginn des Schuljahres 2012/2013 gab es rund 340 Anmeldungen, viele SchülerInnen mussten abgewiesen werden. Daher brauchen wir weitere Gesamtschulangebote in und um Lüneburg. Dadurch können auch Schulstandorte erhalten bleiben.

Für die Grünen hat der Elternwille einen hohen Stellenwert. Deshalb muss das Land dringend die Hürden für die Errichtung neuer Gesamtschulen herabsetzen und auch die Umwandlung von Oberschulen in Gesamtschulen muss künftig möglich sein. „Und auch die Personalausstattung an den Gesamtschulen darf nicht weiter hinter der Ausstattung der Oberschulen zurück stehen“,  so Holger Nowak.

Weiterhin wollen die Grünen verbindliche und Echte Ganztagsschulen. Derzeit sind die Personalressourcen durch das Land hierfür nicht ausreichend. Holger Nowak und Rolf Rehfeldt sind sich auch in den Fragen der inklusiven Schulangebote einig: „Es darf nicht zu einer Schmalspurinklusion kommen, wir fordern eine qualifizierte Förderung in Regelschulen, wie sie bisher in Förderschulen galt.“ Werden Pädagogen überlastet, kann Inklusion nicht gelingen.

Auf Unverständnis und Entsetzen stoßen die Aussagen von Althusmann zum Lernstress und zu den psychischen Belastungen bei den Grünen. Die Belastungen der Schüler durch das Turboabitur nehmen bedenkliche Ausmaße an. Teilweise sind Schüler erst um 18.00 Uhr zu Hause. „Wir müssen die Schule von den Kindern her denken. Grundsätzlich müssen wir die Frage stellen: Ist unsere Schule kindgerecht? Für notwendige Freizeitaktivitäten wie Sport, Musik oder das Engagement in den Vereinen bleibt den Jugendlichen kaum noch Zeit. Es ist unverantwortlich, das der Kultusminister die Sorgen der Jugendlichen nicht ernstnimmt und den Lernstress mit all seinen Belastungen auf Facebook abschiebt. Dabei  ist das Kultusministerium seiner Verantwortung nicht nachkommen und hat die Lernpläne nicht ausreichend angepasst.

Der Gerhirnforscher Dr. Martin Korte hat festgestellt: „Wenn wir weiter Kinder mit zu viel Wissen in zu kurzer Zeit vollstopfen, bekommen wir eine Generation, für die Lernen negativ besetzt ist.“ 

Detlev Schulz-Hendel spricht sich für ein Modell „Abitur neu denken“ aus. Dieses Modell soll den Schulträgern die Möglichkeit eröffnen, Alternativen zum Turboabitur zu schaffen. Die Gesamtschulen sollen generell das Abitur nach 13 Jahren anbieten und die Gymnasien nach 12, alternativ nach 13 Jahren. "Mittelfristig", so Schulz-Hendel, "wollen wir aber ein flexibles Modell, bei dem beispielsweise in der Oberstufe ab dem 11. Jahrgang das Erreichen des Abiturs in einem Zeitkorridor von 2 bis 4 Jahren möglich ist." Starre Regeln berüchsichtigen nicht die unterschiedlichen Lernschwierigkeiten von Schülern  und die erstarrte Bildungspolitik werden Eltern abwählen. 

 

Detlef Schul-Hendel (Kreistagsmitglied und Landtagskandidat)
Holger Nowak (Bildungspolitischer Sprecher Stadtratsfraktion)
Rolf Rehfeldt (Bildungspolitischer Sprecher Kreistagsfraktion) 

 

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