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02.06.12 –
Auf Anregung der Grünen besuchte der Umweltausschuss des Kreistages am Dienstag das einzige Versuchsfeld der durchwachsenen Silphie im Landkreis Lüneburg. Der Ausschussvorsitzende, Bernhard Stilke berichtet seine Beobachtungen.
Auf ca. 1 ha wird in Harmsdorf die Silphie angebaut und hat jetzt (Ende Mai im 2. Jahr) eine Höhe von 50 – 60 cm. Sie wächst so dicht, dass keine unerwünschte Krautschicht durchkommen kann. In den Blattkelchen fanden wir gesammeltes Tauwasser. Genau deshalb wird die Beregnungsnotwendigkeit klein sein. Zwei Beregnungen waren in den heißen Maitagen aber schon nötig.
Im ersten Jahr lagen die Kosten für Pflanzgut, Pflanzung und mechanische Krautbekämpfung in nicht unwesentlicher Größenordnung. Dies muss aber über die gesamte Laufzeit verteilt werden.
Von Ende Juni bis September wird sie blühen und anders als der Mais von Insekten auch angenommen werden. Das positive Erscheinungsbild kann dazu beitragen, die Akzeptanz der Bioenergieerzeugung in der Bevölkerung zu erhöhen.
Ende September wird die Silphie 3 m hoch sein und mit dem Mais zusammen geerntet und siliert Das Gemisch wird dann in die Biogasanlage eingebracht und zu Methan verarbeitet. Die Ernte kann dann – ohne neue Krautbekämpfung – 10 bis 15 Jahre weitergehen.
Die Landwirte, die Landwirtschaftskammer und der Maschinenring werden Ertrag, Energieausbeute, Wasser- und Düngerbedarf über die Jahre hinweg festhalten und dann mit Mais und Hirse vergleichen. Auch, ob Schwarzwild das Feld als Deckung benutzen wird, soll beobachtet werden.
Die Forderung der Grünen nach mehr Vielfalt scheint inzwischen bei der Landwirtschaft angekommen zu sein, inzwischen weiß die Landwirtschaftskammer, dass sie mehr tun müssen, als nur Mais anzubauen und zu Verstromen. Dies können wir Grünen als unseren Erfolg ansehen.
Die gesamten ökologischen Auswirkungen können wie für jede einzelne Energiepflanze auch für die durchwachsene Silphie erst nach der Beobachtung über einen längeren Zeitraum festgestellt und mit anderen Anbaukulturen verglichen werden.
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