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16.07.12 –
Der grüne Abgeordnete Oliver J. Glodzei begründet einen Änderungsantrag der Gruppe Rot/Grün zum Antrag der CDU, eine Machbarkeitsstudie für eine S-Bahn-Verbindung Hamburg-Winsen-Lüneburg in Auftrag zu geben:
"Liebe Kolleginnen und Kollegen,
zunächst einmal möchte ich meiner Freude darüber Ausdruck verleihen, dass neuerdings auch aus der konservativen Ecke Ansätze zu einer moderneren Verkehrspolitik kommen. Das macht Hoffnung. Sie müssen vielleicht noch ein bisschen üben, aber ihren Aufschlag unterstützen wir. Wir finden auch, dass eine leistungsfähigere Schnellbahn-Verbindung zwischen Hamburg und dem Landkreis Lüneburg erstrebenswert, ach was: notwendig ist, um die Attraktivität der Region zu halten und zu steigern.
Ob die Lösung aber tatsächlich in einer S-Bahn-Strecke liegt? Bei den Experten des VCD, traditionell keine Gegner der Schiene, hat der Vorschlag eher Kopfschütteln ausgelöst. Neben Erwägungen zur Elbquerung und deren Kosten, liegt das wohl auch daran, dass S-Bahnen von der Kapazität und der Reisegeschwindigkeit her eher als Vorortzüge ausgelegt sind. Lüneburg und Winsen sind aber keine Vororte. Wollten Sie von Hamburg nach Lüneburg mit der üblichen S-Bahn-Reisegeschwindigkeit von 50 km/h fahren, empfehle ich Ihnen, einen Picknickkorb zu packen.
Steigen Sie mal in Berlin in die S-Bahn, und fahren Sie nach Potsdam. Zwischen Grunewald und Nikolassee zieht sich die Fahrt ohne Halt in gemächlichem Tempo so lange hin, dass Sie glauben, der Zug würde entführt. Wer es eilig hat, bevorzugt dort die deutlich flotteren Regionalbahnen, deren Doppelstockwaggons übrigens stark an unseren Metronom erinnern...
Nochmals: Wir finden Ihren Vorstoß toll und unterstützen ihn. Aber lassen Sie uns von vornherein nach der optimalen Lösung suchen und dabei die Nutzung des neuen dritten Gleises (oder vielleicht irgendwann auch eines vierten) mit einbeziehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es vielleicht von vornherein das war, was sie eigentlich meinten. Nur dann lassen Sie es uns auch so sagen.
Vielen Dank."
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