15.03.11 –
Diese Schlagzeile hatten wir eigentlich für den 1. April geplant, aber  nun soll's plötzlich wahr sein! Angie zieht persönlich den Stecker, denn  Sie sieht nun, dass sich die Gefährdungslage fundamental verändert hat -  für Stefan Mappus in Baden-Württemberg.
Am Sonnabend zogen wir noch in einer sehr spontanen Demonstration durch  Lüneburg, schockiert von den Nachrichten aus Japan und forderten die  sofortige Stilllegung wenigstens der ältesten und der pannenreichsten  Meiler, und nun ist es schon soweit. Verwundert reiben wir uns die Augen  und sehen, wie die Crème de la Crème der Atompolitik einer nach der  anderen vor die Kameras tritt und sie sich gegenseitig überbieten mit  Abschaltideen. Plötzlich findet jeder noch irgendwo einen Altmeiler, den  man eigentlich doch nicht brauchen würde, und während die betroffenen  Konzernlenker noch kurz nach Luft schnappen ("Das möchte ich gern von der  Kanzlerin persönlich hören"), wird in Bayern, immer seiner Zeit voraus,  schon mal Isar 1 heruntergefahren.
 Stefan Mappus, im Herzen eigentlich immer schon Atomkraftgegner, ist am  Montag in der ARD noch am Anfang des dreimonatigen Moratoriums und daher  nicht sicher, dass Neckarwestheim I nicht anschließend wieder ans Netz  gehe. Am Dienstag sind seine persönlichen Sicherheitstests aber schon  abgeschlossen und haben zur Erkenntnis geführt, dass die Anlage  endgültig kalt werden soll. Das bringt ihn übrigens in ganz andere  Verlegenheit, weil er Teile des Betreibers EnBW gerade für teures Geld  zurückgekauft hat und der Laden ohne das (für den Betreiber) billige  Kraftwerk längst nicht sein Geld wert ist, aber das steht auf einem  anderen Blatt. Jetzt ist ja ersteinmal Wahl.
 Es berührt uns Atomkraftgegner, uns Grüne unangenehm, dass das  unermessliche Leid in Japan uns bei den Wahlen in die Hände spielt. Wer  profitiert schon gern vom Unglück seiner Mitmenschen? Aber wir hatten  uns immer klar gegen die Nutzung der Atomenergie positioniert, und zu  dieser Meinung stehen wir auch jetzt und jetzt erst recht. Dass nun aber  Schwarz-Gelb angesichts der offenkundigen Angst, die den Großteil der  Bevölkerung ergriffen hat, die Kehrtwende auf Zeit probiert, ist von  einer so offenkundigen Niedertracht, dass es einem die Sprache  verschlagen könnte.
 Was denken sich diese Leute eigentlich? Rainer Brüderle hatte noch im  letzten Jahr verkündet, ohne Atomkraft gingen in Deutschland die Lichter  aus. Jetzt mummelt er ins Mikrofon, dass die Versorgung auch bei einem  Stillstand von acht Kraftwerken nicht gefährdet sei. Und die  durchregierende Kanzlerin meint ernsthaft, man könne jetzt nicht einfach  behaupten, die deutschen Kraftwerke wären sicher, nur um im gleichen  Satz eben das zu behaupten.
 Wir können nur hoffen, dass Wählerinnen und Wähler in Baden-Württemberg  dieser eilig zusammengeschusterten befremdlichen Strategie nicht auf den Leim gehen. Wir hoffen  außerdem inständig, dass sich die Nachrichten aus Japan rasch bessern  und es nicht zum ganz großen Atomunfall kommt, der Teile des dicht  besiedelten Japans unbewohnbar macht und viele Menschenleben kostet.
Wir müssen aber -bei allem Unbehagen- den Rückenwind aus dieser Katastrophe nutzen, um jetzt Deutschland und Europa dem Ausstieg ein gutes Stück näher zu bringen. Das Wiederanfahren der Meiler nach Ablauf des "Moratoriums" wird nicht mehr so leicht sein, wenn wir uns querstellen. Viele Atombefürworter und Gleichgültige sind nachdenklich geworden. Wir sollten sie auf für sie neue Gedanken bringen. Dann will es vielleicht die Ironie der Geschichte, dass am Ende tatsächlich eine schwarz-gelbe Regierung den Atomausstieg betreibt.
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eine Veranstaltung von CampusGrün mit Pascal Mennen (MdL für Lüneburg) und Pippa Schneider (hochschulpoilitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion)
Gäste nach Anmeldung an torsten.franz@gruene-lueneburg.de willkommen.
Gäste sind nach Anmeldung bei Claudia Schmidt oder Matthias Wiebe herzlich willkommen.
Gäste nach Anmeldung an ulrich.blanck@rathaus-aktuell.de willkommen.
Ansprechpartnerin ist Angelika Becher: ag.soziales-gesundheit@gruene-lueneburg.de
Ansprechpartner*innen sind Pia Wiebe und Holger Tempel: ag.klima-energie-umwelt@gruene-lueneburg.de
Mitgliederöffentlich. Anmeldung unter sprecher@gruene-lueneburg.de erbeten.
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