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13.08.17 –
Detlev Schulz-Hendel, Grüner Landtagskandidat konnte am vergangenen Dienstag im gut besuchten Wasserturm die Gäste Julia Verlinden, lokale grüne Bundestagsabgeordnete sowie Thomas Mitschke, den Vorsitzenden der NABU-Kreisgruppe Lüneburg zu einer spannenden Diskussionsrunde begrüßen. Detlev Schulz-Hendel machte in seiner Begrüßung sehr eindringlich klar, wie dramatisch die Situation insbesondere der Wildbienen ist: „Jede 10. Wildbienenart ist vom Aussterben bedroht. Dieser unhaltbare Zustand ist eine große Gefahr für unsere wertvollen Ökosysteme.“
Julia Verlinden ging in der Diskussion insbesondere auf die akuten Bedrohungen der Artenvielfalt ein. Die industrielle Landwirtschaft mit Monokulturen, Nährstoffüberschüssen, Gentechnik, Pestiziden, Schadstoffen in Wasser, Luft und Boden sowie ein globaler wachsender Ressourcenverbrauch sind reale Gefahren für die Artenvielfalt. Insbesondere die Untätigkeit der Bundesregierung wurde durch die Kritik von Julia Verlinden nochmal sehr deutlich: “Schöne Worte in langen Texten und aufwändige Konferenzen reichen nicht aus, um gezielt gegen den Biodiversitätsverlust vorzugehen. Es muss auch endlich politisch gehandelt werden, wirksame Instrumente eingeführt werden. Es ist nicht hinnehmbar, wenn es keinen wirksamen bundespolitischen Schutz für die Artenvielfalt gibt und beschämend, wenn diese Bundesregierung im Agrar-Report 2017 selbst auch noch ihre eigene Handlungsunfähigkeit bestätigt.“ Für die Grünen ist es auf Bundesebene wichtig, Naturschutz in allen Politikbereichen zu verankern und für eine ausreichende finanzielle und personelle Ausstattung zu sorgen. Die Grünen werden in Regierungsverantwortung Biotopverbunde ausbauen und Sofortmaßnahmen ergreifen, um Ackergifte und Überdüngungen in der Landwirtschaft zu minimieren.
Das stieß bei Thomas Mitschke auf Zustimmung. Er warnte in seinem Vortrag eindringlich vor einem dramatischen Rückgang der Artenvielfalt mit verheerenden Folgen für unser Ökosystem. Thomas Mitschke: "Ich erwarte von der Politik endlich ein nachhaltiges Handeln in allen möglichen Handlungsfeldern. Geltende Gesetze müssen endlich umgesetzt, novelliert, kontrolliert, aber auch sanktioniert werden. Dafür muss in den Behörden das Personal deutlich aufgestockt werden!" Er wies aber auch daraufhin das jeder Einzelne im privaten Bereich etwas zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen kann, etwa durch mehrjährige Blühstreifen und bienenfreundliche Pflanzen im eigenen Garten. „Wir als NABU sind hierbei gerne bereit, beratend zu unterstützen.“ Das wurde im Publikum deutlich begrüßt, denn viele wünschten sich diese Unterstützung.
Am Ende eines sehr interessanten Diskussionsabends wünschte sich Detlev Schulz-Hendel, dass er seinem „Enkelkind nicht anhand eines Bilderbuches erklären muss, was einmal Schmetterlinge waren.“
Gäste sind nach Anmeldung bei Claudia Schmidt oder Matthias Wiebe herzlich willkommen.
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