Landschaftspflegematerial als Rohstoff

Stefi Brockmann-Wittich begründet den rot-grünen Antrag "Verwendung von Landschaftspflegematerial als Rohstoff zur Energiegewinnung und/oder Kompostierung" in der Sitzung des Kreistages am 16. Juli 2012.

16.07.12 –

Stefi Brockmann-WittichStefi Brockmann-Wittich begründet den rot-grünen Antrag "Verwendung von Land­schafts­pflege­material als Rohstoff zur Energie­gewinnung und/oder Kompos­tierung" in der Sitzung des Kreistages am 16. Juli 2012.

"Dieser Antrag widmet sich dem Spannungsbogen vom schadstoffbelasteten Hühnerei über den Anfall von Landschaftspflegeschnitt bis zum energieautarken Landkreis.

Alljährlich türmen sich im Frühjahr und Herbst Berge von Busch, also Geäst vom Rückschnitt der Hecken und Bäume an Strassen und Wegen im Landkreis auf. Teilweise aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht oder aus ganz natürlichen Vegetationsprozessen.

Oft wissen die Gemeinden und auch die Privathaushalte nicht wohin damit. Es landet dann zu oft in Verbrennungen unter freiem Himmel bei Brenntagen und anderen Gelegenheiten, wie z.B. dem Osterfeuer als letzte Rettung.

Auch bei diesen Verbrennungsprozessen von organischen Stoffen, - dazu gehört auch Holz – entstehen im niedrigen Temperaturbereich zwischen 300 und 700 Grad Schadstoffe wie PAKs – polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe und Dioxine und Furane. Ganz besonders beim Verbrennung von Gartenabfällen.

Diese Schadstoffe docken an Rauchpartikel an, verwehen und setzen sich ab auf Flächen, die Nutztieren zur Aufnahme von Nahrung vorbehalten sind in einer Tiefe von ca. 6 cm. So gelangen immer wieder Dioxine in Hühnereier, Fleisch und nicht zu vergessen in die Muttermilch.

Wenn es sich hier auch nur um geringe Mengen dieser Schadstoffe handelt, so addieren sie die schon ohnehin in der Umwelt vorhandenen Belastungen zusätzlich auf und bleiben uns in der Umwelt für Jahrzehnte erhalten.

Es handelt sich bei dem anfallenden Landschaftspflegeschnitt in erster Linie um ein wertvolles Material zur Energiegewinnung oder zur Kompostierung. Ich denke diese Art der Verwendung ist der Belastung der Umwelt durch die Verbrennung unter freiem Himmel vorzuziehen.

Genau hier setzt dieser Antrag jetzt an und so entsteht die Bitte an den Landkreis, ein logistisches Konzept zu entwickeln, wie das Material von A nach B kommt oder direkt am Entstehungsort für die Energiegewinnung oder die Kompostierung aufbereitet werden kann.

Dazu gehört erst einmal viel brainstorming, aber ich denke das sollten wir im entsprechenden Ausschuss mit den Mitarbeitern der Verwaltung auch gut leisten können.

Und wenn wir in die Zukunft blicken, könnte das ein kleines Schrittchen mit einem kleinen Bausteinchen für einen energieautarken Landkreis sein."

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