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18.04.23 –
Gemeinsam stellen die Gruppe Die PARTEI/die LINKE und die Fraktionen Bündnis 90/Die
Grünen und SPD zur kommenden Ratssitzung am 01.06. den Antrag, die Hindenburgstraße
in Sonja-Barthel-Straße umzubenennen. Sie erachten dies als wichtiges Zeichen der aktiven
und kritischen Erinnerungskultur in Lüneburg. Seit der letzten Einbringung des Antrages ist
der Diskurs um Erinnerungskultur in der Hansestadt vorangeschritten.
Vivienne Widawski, Vorsitzende der Gruppe Die PARTEI/DIE LINKE dazu:
“Wir sehen Hindenburgs politisches Erbe kritisch. Hindenburg war Antidemokrat und Militarist.
Nicht nur war er als Generalfeldmarschall im Ersten Weltkrieg für den Tod hunderttausender
Menschen verantwortlich, auch nach seiner militärischen Karriere unterstützte er offen Hitlers
nationalsozialistische Bestrebungen. Wir sind froh, dass wir auf den jahrzehntelangen
Bemühungen der VVN-BdA Lüneburg aufbauen können, die sich schon lange für eine
Umbenennung der Hindenburgstraße eingesetzt hat. Die VVN-BdA hat mit ihrer
Recherchearbeit zu der Geschichte der Hindenburgstraße in Lüneburg einen wichtigen Beitrag
dazu geleistet, dass die Debatte um eine progressive Erinnerungskultur in Lüneburg
weitergebracht wurde und wir nun gemeinsam diesen Antrag stellen.”
Hiltrud Lotze, kulturpolitische Sprecherin der SPD Fraktion, ergänzt: "Sonja Barthel hat sich
vehement für Frieden und Menschlichkeit und gegen Faschismus, Rassismus und
Antisemitismus eingesetzt und sich auch den Neonazis physisch entgegengestellt. Sie hat mit
jungen Menschen gesprochen, sie über die Nazidiktatur aufgeklärt und damit stark gemacht
gegen die Ideologie des Rechtsextremismus. Sie ist mit ihrer Haltung ein Vorbild. Die
„Umbenennungsgeschichte“ der Hindenburgstraße (früher Gartenstraße) ist ein Beispiel dafür,
dass historische Personen, Orte und Ereignisse zu unterschiedlichen Zeiten verschieden
bewertet werden. Diese Entwicklung soll auf einer Informationstafel dargestellt werden.“
Andrea Kabasci, Vorsitzende des städtischen Kulturausschusses von den Grünen betont: "Wir
freuen uns, dass wir den Vorschlag nun in einer überparteilichen Initiative einbringen.
Gemeinsam wollen wir weiter kritisch die Erinnerungskultur, insbesondere im öffentlichen
Raum hinterfragen, überdenken und an einer Aufarbeitung und Beendigung
nationalsozialistischer und kolonialer Kontinuitäten arbeiten. Während die Beibehaltung des
Namens einer Fortschreibung der Unrechtsgeschichte gleichkommt, setzen wir nun ein
Zeichen für eine offene Gesellschaft."
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