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21.04.20 –
In Deutschland ist die Versorgung mit Lebensmitteln trotz des Ausbruchs von COVID-19 glücklicherweise stabil, was nicht überall auf der Welt gegeben ist. Trotzdem regt die Situation zum Nachdenken an, wie sehr wir uns an eine Lebensmittelversorgung durch Supermärkte, in denen alles zu jeder Zeit vorhanden ist, gewöhnt haben. Es entsteht der Eindruck, es gäbe einen Mangel bei manchen Gütern, und das ist beunruhigend – selbst wenn bei uns keine Gefahr besteht, nicht genug zu essen oder zu trinken zu haben (solange man das Geld dafür aufbringen kann).
Diese Situation sollte uns zum Nachdenken bringen, auch weil die Versorgung mit gesunden Lebensmitteln und Wasser ein Menschenrecht und so elementar wichtig für das Leben aller ist. Woher kommt eigentlich unser Essen und wieso ist es zu jeder Zeit verfügbar? Was würde passieren, wenn die Lieferketten, die teilweise um die ganze Welt reichen, unterbrochen würden, und wie ökologisch und sozial vertretbar sind sie? Wie sicher ist die Versorgung tatsächlich, auch in den finanziell „reichen“ Ländern? Wie viele von uns könnten sich und andere zumindest teilweise selbst versorgen?
Die Situation kann uns auch dazu bewegen, zu mehr Wertschätzung für Lebensmittel zu finden und unseren Konsum zu hinterfragen. In der Diskussion um eine gerechte Agrarwende sollten wir jedoch eines nicht vergessen: Dankbarkeit gegenüber den Landwirt*innen, die unsere Versorgung sicherstellen. Und schließlich geht es um Verantwortung für künftige Generationen und für Menschen, die heutzutage unter Mangel leiden. Wie können wir durch unser Verhalten und durch politische Maßnahmen dazu beitragen, dass die Ökosysteme geschützt werden und Menschen überall auf der Welt möglichst sicheren Zugang zu einer gesunden und menschenwürdigen Ernährung haben?
Umdenken statt „Back to business“ kann auch bedeuten, dass wir uns mehr Gedanken um vermeintliche Selbstverständlichkeiten, Ökologie und globale Gerechtigkeit machen. Und dann gemeinsam politische Entscheidungen verändern, sodass sie zu gesunder, ökologisch und sozial gerechter Ernährung für alle beitragen – auch in diesem Bereich kann die Krise zu einem gesellschaftlichen Lernprozess führen.
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