28.09.20 –
Der Standort Gorleben kommt für ein Atommüllendlager nicht in Frage. Der Ortsvorstand der Lüneburger Grünen nimmt dieses Ergebnis der Vorstellung der in Frage kommenden Teilgebiete in Deutschland dankbar zur Kenntnis – dankbar gegenüber den AktivistInnen, die bald fünf Jahrzehnte gegen eine allein politisch motivierte Standortentscheidung gekämpft haben.
Nach Angaben der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) sollen 54 % der gesamten Fläche Deutschlands noch näher auf Tauglichkeit für den Bau eines Atommüllendlager untersucht werden – in Niedersachsen sind es sogar 80 % der Landesfläche. „Dass potenziell 80% der Fläche Niedersachsens eher für ein Endlager in Frage kommen, als Gorleben, unterstreicht nur noch einmal, dass der Standort Wendland 1976 ausschließlich aus politstrategischen Gründen gewählt wurde“, erklärt Ulf Reinhardt, Sprecher des Vorstands der Lüneburger Grünen. „Unvorstellbar, welche nicht allein ökologische, sondern lebensbedrohende Hypothek den nachfolgenden Generationen aufgeladen worden wäre. Von den Milliarden, die diese irrational verfolgte politische Lüge gekostet hat, wollen wir gar nicht reden. Unser Dank gilt dem Widerstand. Allein die Hartnäckigkeit, der Mut und die Kreativität der WendländerInnen – teils über mehrere Generationen hinweg – haben dafür gesorgt, dass es nun einen wissenschaftsbasierten Prozess zur Endlagersuche geben soll.“ Der Widerstand gegen die Atomkraft war und ist eines der zentralen Leitmotive der Grünen. Zahlreiche AktivistInnen im Kampf gegen den Standort Gorleben haben aus Lüchow-Dannenberg, aber auch aus dem Landkreis Lüneburg den Weg in die Politik genommen – in der Regel über die grüne Partei.
„Für uns Junge in der grünen Partei ist der Kampf gegen Gorleben Vorbild, mit welchen Mitteln und mit welchem Nachdruck wir auch die Auseinandersetzung um den Klimaschutz führen müssen“, betont Vorstandsmitglied Andrea Kabasci. „Doch um das Kippen des Klimas zu verhindern, haben wir nicht Jahrzehnte Zeit. Jeder Tag entscheidet.“
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