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01.06.15 –
Detlev Schulz-Hendel begründet im Kreistag die rot-grüne Resolution Unterstützung der Hansestadt Hamburg bei der Bewerbung für die Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 und/oder 2028:
Olympia ist eine Chance für Hamburg und das Umfeld, also auch für unsere Region, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Wir Grüne stehen durchaus positiv zum Olympischen Gedanken, möchten jedoch dennoch eine kritische Betrachtung vornehmen. In einer Zeit sich zuspitzender internationaler Krisen und Konflikte ist die olympische Idee mit ihren Botschaften der Völkerverständigung und des friedlichen Wettstreits der Jugend der Welt wichtiger denn je. Dieser olympischen Idee steht allerdings und das muss bei aller Euphorie so benannt werden, die Realität von olympischen Spielen in der Vergangenheit gegenüber, die eben weniger vom olympischen Geist als von Gigantismus, Naturzerstörungen und ausufender Verschuldung der Ausrichterstädte geprägt waren. Deshalb können wir Grüne uns auch nur dann für olympische und paralympische Spiele in Hamburg und in der Region begeistern, wenn es zu den Olympischen Spielen ein Konzept geben wird, dass den Fehlentwicklungen vergangener Jahre eine deutliche Absage erteilt und Rechnung trägt. Wir wollen und wünschen uns, dass für Hamburg und die Region umweltverträgliche, innovative und nachhaltige Spiele geplant werden. Wir wollen, dass mit einem nachhaltigen Konzept den Verantwortlichen des Sports bewiesen wird, dass auch baulich kleinere Spiele eine Stadt, eine ganze Region und eine weltweite TV-Gemeinde begeistern können. Wir wollen, dass bei olympischen und paralympischen Spielen wieder die olympische Idee in den Mittelpunkt rückt. Den Chancen, die sich aus olympischen Spielen in Hamburg auch für unsere Region ergeben, stehen erhebliche Risiken gegenüber, die wir nicht vernachlässigen dürfen. Die Frage der Finanzierung ist derzeit noch völlig ungeklärt. Natürlich sind wir in Sorge, dass selbst abgespeckte Spiele am Ende nicht doch zu einer großen finanziellen Belastung führen und somit in Konkurrenz zu anderen wichtigen Zukunftsaufgaben stehen. Wir wollen nicht, dass dieses Großprojekt zu einem finanziellen Desaster führt. Aber wir wollen auch nicht und deshalb stehen wir zu diesem Antrag, dass die Option zur Ausrichtung vorschnell aus der Hand gegeben wird. Es wird viel davon abhängen, ob das internationale Olympische Komitee für ein innovatives und nachhaltiges Konzept von Olympia schon bereit ist. In dieser Frage ist unsere Fraktion mit unseren Hamburgern Grünen Freunden einig: Nur wenn diese Bedingungen ganz überwiegend erfüllt werden, können Grüne einer Bewerbung Hamburgs am Ende auch zustimmen. Andernfalls sagen wir trotz der heutigen Resolution sehr deutlich, dass die Zeit für olympische und paralympische Spiele, wie wir sie uns vorstellen, noch nicht reif ist. Hamburg sollte seine Bewerbung nur dann verfolgen, wenn sich die Bevölkerung in einem Referendum dafür ausspricht und das in Kenntnis der wesentlichen Rahmenbedingungen. Es muss einen transparenten Planungsprozess geben und es muss eine faire Kostenteilungen mit dem Bund, dem IOC und der Wirtschaft geben. Olympia in Hamburg und der Region darf per Saldo nicht zu unnötigen Flächenversiegelungen führen, wie es in der Vergangenheit leider bei Olympischen Spielen üblich war. Darüber hinaus erwarten wir , dass sich das IOC reformiert und seine bisherigen Abläufe transparenter und demokratischer macht. Wir erleben ja gerade sehr erschreckend am Beispiel der FIFA wie Korruption und Missstände die Funktionärsebene im Sport beherrschen. Zusammengefasst aus Grüner Sicht: Wir sagen Ja zur heutigen Resolution, Hamburg bei seiner Bewerbung zu unterstützen, wir sagen nein zu Olympia in Hamburg, wenn im weiteren Verlauf der Bewerbung und Konzepterstellung deutlich wird, dass ein innovatives, nachhaltiges und umweltverträgliches finanzierbar darstellbares Konzept nicht möglich sein wird und somit die Rahmenbedingungen nicht erfüllt werden. |
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