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30.03.12 –
Anlässlich des Equal Pay Day, des europaweiten Aktionstages gegen die eklatante Entgeltungleichheit zwischen Männern und Frauen, lud die Grüne Ratsfraktion am Freitag, den 23.03. zur abendlichen Diskussion ins neue Grüne Büro ein. Gemeinsam mit der Frauenpolitischen Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion, Elke Twesten, diskutierten über 20 Gäste bis spät in die Nacht.
"In Deutschland verdienen Frauen 23 % weniger Geld als Männer. Angesichts dieser Ungerechtigkeit wird jährlich europaweit der Equal Pay Day begangen. Er zeigt, an welchem Tag im Folgejahr Frauen das verdient haben, was Männer bereits zum Ende des vergangenen Jahres in der Tasche hatten", so Sebastian Heilmann, Vorsitzender des Gleichstellungsausschusses des Rates. Katharina Guhl, Gleichstellungspolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion ergänzt: "Anschaulich wird die schlechtere Bezahlung von Frauen am Beispiel der Hebammen. Ein Beruf, den (fast) ausschließlich Frauen ausüben und der in erster Linie „nur“ von Frauen in Anspruch genommen wird."
"Die Zahl der Hebammen in Niedersachsen hat in den letzten Jahren dramatisch abgenommen. Gründe sind der ungerechte Lohn von € 7,50 die Stunde, bei gleichzeitig extrem steigenden Versicherungsbeiträgen, die starke Belastung dieses "Rund-um-die-Uhr"-Jobs, der gleichzeitig eine hohe Verantwortung abverlangt", so Elke Twesten, die sich auch besorgt zeigte über die alarmierende Meldung, dass in Niedersachen mittlerweile jedes dritte Kind per Kaiserschnitt zur Welt kommt. Dies sei ein Indiz dafür, dass insbesondere die Schwangerenvorsorge durch Hebammen einen zu geringen Bekanntheitsgrad hat. Denn Hebammen empfehlen im Vergleich zu den Ärztinnen und Ärzten nur in etwa der Hälfte der Fälle einen operativen Eingriff.
"Wir GRÜNE wollen flächendeckend die freie Wahl des Geburtsortes aufrechterhalten!", so Elke Twesten, "Wir setzen uns ein für mehr Transparenz bei den Kosten und Ausgaben von Hebammen und für eine zeitnahe und ausreichende Berücksichtigung steigender Kosten." Hierzu wäre es möglich, die Kosten einer Hebammenbetreuung vor Ort denen einer ärztlichen Betreuung gegenüberzustellen, insbesondere in Hinblick darauf, welche Folgekosten ein ärztlich empfohlener
Kaiserschnitt ohne medizinische Indikation hat.
Elke Twesten fasst die Grüne Position zusammen: "Hebammen brauchen eine Lobby. Hebammen brauchen die Unterstützung der Politik!" "Wir brauchen mehr Akzeptanz vor, während und nach der Geburt für die Begleitung durch Hebammen, denn dies entspricht den Wünschen vieler Frauen. Diese gilt es nicht nur zu bedienen, sondern auch entsprechend durch gerechte Bezahlung der Hebammen langfristig zu sichern."
Weitere Informationen erhalten Sie u.a. hier:
www.equalpayday.de
www.hebammenverband.de sowie in der
Kleinen Anfrage der Grünen Bundestagsfraktion vom 05.03.2012 (Drucksache 17/8862): "Steigende Rate an Kaiserschnittentbindungen"
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