FTTC in privater Hand ist Mist

Zum Thema "Breitbandstrategie für den Landkreis Lüneburg" hielt der Abgeordnete Oliver Glodzei am 12. Oktober im Kreistag folgende Rede: "Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,in der Vorlage unserer Verwaltung finden Sie folgende Bewertung: "Im Ergebnis mag der FTTB-Ausbau, also Glasfaser bis ins Haus, technologisch und volkswirtschaftlich der richtige Weg sein." Technologisch und volkswirtschaftlich der richtige Weg. Dem stimme ich uneingeschränkt zu, und Sie werden kaum Experten finden, die diese Einschätzung unserer Verwaltung nicht unterschrieben. [...]"

12.10.15 –

Oliver J. GlodzeiZum Thema "Breitbandstrategie für den Landkreis Lüneburg" hielt der Abgeordnete Oliver Glodzei am 12. Oktober im Kreistag folgende Rede:

"Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

in der Vorlage unserer Verwaltung finden Sie folgende Bewertung: "Im Ergebnis mag der FTTB-Ausbau, also Glasfaser bis ins Haus, technologisch und volkswirtschaftlich der richtige Weg sein."

Technologisch und volkswirtschaftlich der richtige Weg. Dem stimme ich uneingeschränkt zu, und Sie werden kaum Experten finden, die diese Einschätzung unserer Verwaltung nicht unterschrieben.

Die kupfergetriebene Ausbauvariante, die jetzt hochwahrscheinlich Antwort auf unsere Auschreibung sein wird, ist Mist. Wir navigieren damit in eine technologische Sackgasse, aus der wir irgendwann teuer rückwärts wieder herausfahren müssen.

Schuld ist eine zögerliche Förderpolitik eines überforderten Bundesverkehrsministers, der sich lieber um seine Ausländermaut gekümmert hat als um dieses wichtige Infrastrukturprojekt. "Schultern," heißt es in der Vorlage nämlich weiter, "schultern soll der Landkreis [den eigentlich richtigen Weg] allein."

Kurz gesagt: Die eigentlich gebotene technische Lösung können wir uns -wie viele andere Kommunen auch- nicht leisten, weil der Bund nicht bereit ist, hier ausreichend zu investieren.

Wir werden also -nach Ausschreibung- einem Unternehmen Bilanzvermögen finanzieren. Bilanzvermögen in Form technologischer Infrastruktur, die in kommunale Hand gehört! In UNSERE Bilanz!

Ich verstehe aber auch, dass angesichts der Zahlen -wir versenken ja im Wesentlichen nicht die Haushaltsmittel des Landkreises- viele Kolleginnen und Kollegen nach dem Spatz greifen, den sie lieber in der Hand halten als der Glasfasertaube auf dem Dach nachzustarren.

Finde ich doof. Nützt aber nichts. Ich werde daher dem Kompromiss zähneknirrschend zustimmen."