Wiederaufnahme des Schulbetriebs: Herausforderungen nicht unterschätzen

Gestern hat der Schulbetrieb wieder begonnen. Die Schulen stehen vor schweren organisatorischen Herausforderungen. Mit Teilung der Klassen, gestaffelten Anfangszeiten und Schichtbetrieb wird es vermutlich gelingen, in den Unterrichtsräumen selbst den Mindestabstand einzuhalten. Das setzt aber voraus, dass genug Lehrkräfte vorhanden sind. Prognosen sagen, dass maximal 70% der Lehrkräfte im Präsenzunterricht einsetzbar sind. Der Rest gehört zur Risikogruppe oder lebt im engen Kontakt mit Menschen aus Risikogruppen. Geprüft werden könnte hier der Einsatz von nicht in die Notbetreuung eingebundenen Erzieher*innen.

28.04.20 –

Gestern hat der Schulbetrieb wieder begonnen. Die Schulen stehen vor schweren organisatorischen Herausforderungen. Mit Teilung der Klassen, gestaffelten Anfangszeiten und Schichtbetrieb wird es vermutlich gelingen, in den Unterrichtsräumen selbst den Mindestabstand einzuhalten. Das setzt aber voraus, dass genug Lehrkräfte vorhanden sind. Prognosen sagen, dass maximal 70% der Lehrkräfte im Präsenzunterricht einsetzbar sind. Der Rest gehört zur Risikogruppe oder lebt im engen Kontakt mit Menschen aus Risikogruppen. Geprüft werden könnte hier der Einsatz von nicht in die Notbetreuung eingebundenen Erzieher*innen.

Schwierig dürfte es auf den Schulhöfen werden. Bis sich die Abstandsregeln eingespielt haben, besteht hier ein deutlich höherer Bedarf an Aufsichten. Erfahrungen zeigen, dass nicht alle Schüler*innen über einen Mundschutz verfügen. Vorbildlich ist hier die Initiative des Landkreises Goslar. Dieser verschickte in diesen Tagen kostenlos Masken an alle Schüler*innen. Damit habe auch Kinder in einkommensschwachen Haushalten eine Maske.

Erhebliche Probleme dürfte es aber beim Schüler*innentransport geben. „Wenn alle >>Elterntaxis<< ihre Kinder bis direkt vor die Schule bringen wollen, wird es ohne Bannmeile ein Verkehrschaos geben,“ warnt der Kreissprecher der GRÜNEN, Claus Poggensee. „Richtig schwierig dürfte aber der Schulbusbetrieb v.a. im ländlichen Raum werden. Fraglich ist, ob es dem Landkreis trotz viel guten Willens und Engagement gelingen wird, ausreichend Busse mit zusätzlichen Abfahrtszeiten bereitzustellen.“

Im Schulausfallnewsletter des Landkreises vom 24. April heißt es: „Vermeiden Sie unbedingt Gedränge beim Einstieg und Ausstieg in den Bus. Achten Sie auch an Haltestellen auf Abstände.“ Und: „Steigen Sie bei Nutzung des ÖPNV nicht mehr in den Bus ein, wenn dieser zu voll ist und weichen Sie nach Möglichkeit auf den nächsten Bus aus.“

„Das sind richtige Hinweise, die aber eine erhebliche Logistik voraussetzen. Was ist, wenn es keinen nächsten Bus mehr gibt? Gesundheitsschutz beim Schüler*innentransport darf nicht nur für diejenigen gelten, die auf elterlichen Transport zurückgreifen können“, so Kreissprecherin Andrea Glass. „Kann der Landkreis an bestimmten Schulen keinen Schulbusbetrieb unter Einhaltung der Gesundheitsbestimmungen leisten, muss die Zeitschiene zur Wiederaufnahme des Schulbetriebs verlängert werden. Zwischen dem Schulbusbetrieb und den einzelnen Schulen ist eine enge Abstimmung erforderlich. Auch wenn dadurch einige Klassenstufen erst später den Unterricht wieder aufnehmen. Hier ist Flexibilität und rechtzeitige Information der Erziehungsberechtigten gefragt, denn auch diese müssen planen.“

Kategorie

Gesundheit | Kinder- und Jugendliche