Digitalisierung des Grüngürtels

Kann die Ansiedlung von 3D Druck-Technologien nur durch eine Bebauung des Grüngürtels gefördert werden? Verwaltung setzt Bebauung des Grüngürtels auf Tagesordnung im Bauausschuss.

04.12.18 –

Digitalisierung des Grüngürtels – Kann die Ansiedlung von 3D Druck-Technologien nur durch eine Bebauung des Grüngürtels gefördert werden?

Verwaltung setzt Bebauung des Grüngürtels auf Tagesordnung im Bauausschuss.

Trotz massiver Widerstände der Bürgerinnen und Bürger und einer für den 24.11.2018 geplanten Protestveranstaltung hatte die Verwaltung nun für die Bauausschusssitzung am 5.12.2018 den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Grüngürtel auf die Tagesordnung gesetzt. Der Bebauungsplan erhält den Namen "Digital Campus". Offensichtlich soll hier bewusst die Wohnbebauung des Grüngürtels zwingend mit einer möglichen Neuansiedlung von Unternehmen verknüpft werden. Dabei kommt auch die CDU in Ihrem kürzlich veröffentlichten Diskussionspapier "3D Druck in Lüneburg etablieren" zu dem Ergebnis, dass die 3D-Drucktechnologie bisher zu stark standortbezogen diskutiert wurde. Sie fordert, dass passende Standorte unter Einbeziehung von sozialen, ökologischen, infrastrukturellen und regionalen Aspekten sowie den Interessen der Lüneburger Bürgerinnen und Bürger ausgewiesen werden.

Der Sprecher des Ortsverbands Lüneburg von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN, Ulf Reinhardt, betont: „Wir unterstützen die Forderung der CDU, attraktive Rahmenbedingungen für die Neuansiedlung von Unternehmen zu schaffen – insbesondere aus Branchen vielversprechender Schlüsseltechnologien. Die Bebauung des Grüngürtels, welche laut Klimagutachten massive Beeinträchtigungen der Lebensbedingungen Lüneburger Bürgerinnen und Bürger mit sich bringt, darf mit dieser Frage jedoch nicht verknüpft werden. So sind nach unserer Kenntnis keinerlei ernsthafte Standortalternativen für den geplanten "Digital Campus" geprüft worden. Auch kann mit der Aufstellung eines Bebauungsplanes keinerlei Unternehmensansiedlung verfügt werden. Der Bebauungsplan schafft lediglich die Rechtgrundlage, entsprechende Bebauungen vorzunehmen. Ob es später zu der geplanten Neuansiedlung von Unternehmen kommt und ob damit 15 oder 150 Arbeitsplätze geschaffen werden, obliegt nicht dem direkten Einfluss von Politik und Verwaltung.“

Fraktionsvorsitzender Ulrich Blanck erläutert: „Durch die bloße Ausweisung von Baugebieten entstehen keine Arbeitsplätze. Unser Anliegen ist die Förderung von zukunftsträchtigen Unternehmensansiedlungen an den dazu passenden Standorten in der Stadt. Der Grüngürtel West muss nach dem Klimagutachten definitiv von Bebauung freigehalten werden. Trotzdem kann und muss Lüneburg ein attraktiver Standort für Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Produktionsunternehmen sein. Dafür gilt es, sinnvolle, möglichst konfliktarme Standorte zu finden. Eine Option wäre etwa das Areal des Flughafens in direkter Nachbarschaft zum Gewerbegebiet Hafen.“