Europa Gestalten! Alternativen zum Nationalismus

Ska Keller, Fraktionsvorsitzende der Grünen/EFA in Europaparlament, auf Einladung von campus.grün zu Besuch in Lüneburg

23.05.17 –

Europa Gestalten! Alternativen zum Nationalismus

Ska Keller, Fraktionsvorsitzende der Grünen/EFA in Europaparlament, zu Besuch in Lüneburg

Zu einer spannenden Veranstaltung lud die grüne Hochschulgruppe der Universität, campus.grün, am Dienstag, 23. Mai ein. Vor vollem Hörsaal sprach Ska Keller über die Bedeutung der Hochschulen für Europa, Nationalismus, die Flucht nach Europa und die Situation in der Türkei. Auch gab sie Einblicke in ihren Arbeitsalltag als Europapolitikerin.

Das überwiegend junge Publikum hatte dabei die Möglichkeit, seine Fragen direkt an Ska zu richten. Dynamisch moderierte Judith Holle von der studentischen Initiative Policy Lab die Diskussion.

Nach einem Grußwort des Uni-Präsidenten Sascha Spoun hielt Dr. Julia Verlinden eine kurze Begrüßungsrede, in der sie die Notwendigkeit hervorhob, weiter politische Dialoge zu führen und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Die Studierenden rief sie besonders dazu auf, sich - falls nötig - frühzeitig um ihre Briefwahl zu kümmern.

Dann war es so weit: Ska und Judith traten ins Scheinwerferlicht. Bereits nach einer Einstiegsfrage von Judith wurde die Diskussion für das Publikum geöffnet, das diese Einladung gern annahm. Besonders wichtig war es Ska dabei zu betonen, dass auch auf europäischer Ebene, in der es oft um Regierungen und Wirtschaften geht, die Menschen im Mittelpunkt stehen müssen.

Sie lobte die EU für die an sich guten Instrumente für eine gerechtere Verteilung von Geflüchteten innerhalb der EU und kritisierte die Blockade bei der Anwendung durch einzelne Mitgliedstaaten.

Für viele im Publikum war neu, dass eine Reform der Dublin-Verordnung bevorsteht. Sie werde vieles verschärfen, warnte sie.

Darauf angesprochen, ob die Situation der Türkei besser wäre, hätte die EU die Beitrittsverhandlungen mit ihr anders geführt, stimmte Ska zu. Obwohl sie klare Beitrittskriterien wichtig findet, hält sie das lange Hinhalten der Türkei für falsch: Dadurch wurden Enttäuschungen geschürt, die vor allem Erdoğan halfen. Auch hier also hält sie zu ihrer zu Beginn der Veranstaltung erklärten Haltung, dass es oft notwendig sei, Kompromisse einzugehen, jedoch immer mit einem Ziel vor Augen.

Selbst nach der Veranstaltung gab es noch lange und informative Gespräche mit Ska Keller. Dies zeigte: Europa und die Grüne Europapolitik ist allen wichtig